Bloggen und Alltag – #Schreibzeit

In der letzten Woche fand ich durch Zufall die Schreibzeit-Rubrik auf dem Blog waseigenes. Jeden Monat gibt es ein Thema, mit dem man sich im Rahmen der Schreibzeit auseinander setzt. Ich finde die Idee sehr schön und beschloss mitzumachen, vor allem auch, weil mich das aktuelle Thema immer wieder bewegt: Bloggen & Alltag.

Ich werde oft gefragt, wie und vor allem wann ich das alles mache. Damit ist nicht nur mein Blog gemeint, auch das Nähen als Hobby, mein Cello, die Arbeit im Naturschutzgebiet und natürlich die Addition von Familie und Job. Meine reflexhafte Antwort auf die Frage „Wann machst Du das alles?“ ist mittlerweile „Nachts!“, denn das trifft es eigentlich am prägnantesten. Dann, wenn andere die Beine hochlegen, ein Buch lesen oder den Fernseher anschalten, dann widme ich mich meinen Hobbies. Wenn der Tag sich neigt, die Arbeit getan und die Familie versorgt ist. Das ist oft genug ein Jonglieren der Prioritäten, bei dem ich mich mehr als einmal gefragt habe, ob es das wert ist. 11325291_965969490111089_831682886_nDenn mein Alltag ist wirklich voll genug mit meiner Patchwork-Familie mit 3 Kindern, die für mich immer an erster Stelle stehen. Mit meiner Arbeit als Wissenschaftlerin an der Uni Bonn, ein Job für den ich jeden Tag mindesten 2 Stunden Fahrtzeit in öffentlichen Verkehrsmitteln verbringe. Addiert man dazu noch die Wege zum Kindergarten, den Haushalt, die Freunde, bleibt eigentlich nicht viel. Und doch brauche ich meine Freizeitbeschäftigungen, weil sie mich glücklich machen. Weil ich ohne Hobbies unausgeglichen bin. Morgens stehe ich um 5 Uhr auf, an den Wochenenden ist es meistens nicht mehr als eine Stunde später. Nach dem Abendessen, wenn die Kinder im Bett sind, steht der Zeiger der Uhr bei uns in der Regel auf 19 Uhr. Lang war der Tag dann schon, aber nach einer kurzen Verschnaufpause gehe ich dann mit Notenständer und Cello in die Küche und übe eine Stunde. Die Musik steht für mich noch vor dem Nähen und Bloggen, es sei denn es naht ein Geburtstag oder ein Sew-Along-Finale. Das Nähen geht Hand in Hand mit dem Blog. Die Ergebnisse werden meistens relativ direkt fotografiert, die Fotos bearbeitet und der Artikel geschrieben. Als ich angefangen habe zu bloggen, konnte ich es kaum erwarten, das Genähte im Blog zu sehen. Die Artikel waren nur 100 Wörter kurz und auch bei den Fotos habe ich mittlerweile einen anderen Anspruch entwickelt. So stecke ich nun ca. eine Stunde Bildbearbeitung pro Artikel in die Fotos. Die Artikel umfassen mittlerweile um die 800 Wörter, sehr selten weniger als 500. Für das Schreiben brauche ich 1 bis 2 Stunden, muss dafür meine Gedanken zusammen nehmen und mag es nicht, gestört zu werden. Meistens mache ich das abends oder in den Mittagspausen am Wochenende. Dazu mache ich es mir gemütlich, es gibt dann oft einen schönen Kaffee, einen Tee  oder – meine neue Leidenschaft – einen Smoothie.11374047_1488834414764763_92504173_nAls ich mein Blog relativ frisch eingerichtet hatte, habe ich direkt auf veröffentlichen gedrückt, weil ich so gespannt war, ob und welche Reaktionen es wohl gibt. Was das betrifft, bin ich ruhiger geworden. Ich nutze meistens die Planen-Funktion, so dass der Artikel automatisch vom System zu einem bestimmten Tag, um eine bestimmte Uhrzeit veröffentlicht wird. Dabei habe ich mittlerweile auch einen – zumindest groben – Redaktionsplan, der allerdings nicht aufgeschrieben sondern nur in meinem Kopf existiert. Ich versuche, mindestens einen und optimal 2(-3) Artikel pro Woche zu schreiben oder vorzubereiten. Ich habe allerdings auch gemerkt, dass zu häufiges bloggen – z.B. in einem der Blogs, die ich nebenbei führe – schnell dazu führt, dass ich mich „leer“ fühle. An dem Punkt brauche ich eine Pause, weil ich nichts mehr finde, was ich zu sagen bzw. zu schreiben habe. Ich habe gelernt, dass das für mich normal und okay ist. Daher stresst es mich nicht, wenn ich es nicht schaffe zu bloggen, so wie in der letzten Zeit. Wenn es nicht geht, ist eben mal Pause im Blog. So habe ich das Bloggen eigentlich recht gut in meinen Alltag integriert. Es gehört dazu und würde mir fehlen, wenn ich es nicht hätte – denn: es macht mich glücklich.

Wie andere Blogger das Schreiben in ihren Alltag integrieren, wie sie ihr Blog führen und wann sie die Muse küsst, findet ihr bei waseigenes – Schreibzeit.

CC BY-NC-SA 4.0 Bloggen und Alltag – #Schreibzeit von Marja Katz ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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Biologin aus Köln mit zwei kleinen Kinnings. Liebt ihre Familie, ihre Nähmaschine, ihr Cello.
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