Letzten Sonntag, am 3.11.2013, fand zum ersten mal Minimii Handmade – der Designmarkt für Kinderprodukte – statt. Mit meinem kleinen Sohn machte ich mich auf den Weg durch den Herbstwind. Draußen war es nass und kalt, der Herbst tobte sich aus. Mit der Straßenbahn gelangten wir aber problemlos zum Veranstaltungsort, dem Bürgerhaus Stollwerck. Dort finden verschiedenste Veranstaltungen und Kurse von Kabarett über Jugendtheater bis hin zu Tangotänzen statt. Man kann Seminar-, Atelier- oder auch Baletträume anmieten, wenn man einmal selbst als Kursleiter agieren möchte. Es freute mich, dass an diesem Sonntag ein Designmarkt im Bürgerhaus Stollwerck ausgerichtet wurde.Wir waren froh als wir da waren. Drinnen war es warm und gemütlich, sogar für Kaffee und Kuchen war gesorgt. Ich bekam einen Stempel und das Programmheft, in dem alle 62 Aussteller aufgeführt sind. Den Kinderwagen ließ ich lieber am Eingang, denn um zum eigentlichen Markt zu gelangen, waren mehrere Stufen zu überwinden. Außerdem war es relativ eng. Also nahm ich Fefe auf den Arm und tauchte ein in die bunte Vielfalt des Marktes. Minimii Handmade erstreckte sich über zwei Etagen. Der Hauptraum wurde links und rechts von zwei Emporen überragt. Dort schien etwas Tageslicht durch die Fenster, aber ansonsten war es relativ dunkel und schummrig. Man konnte die Produkte noch gut erkennen, allerdings fand ich schon, dass die oberen Stände mit mehr Licht etwas besser dastanden.
Ich war positiv überrascht, wie divers das Angebot war. Zwar war der überwiegende Teil der Stände mit kunterbunten genähten Kleinig- und Großigkeiten für Kinder bestückt, aber es gab auch Händler, die deutlich herausstachen.
Bei meinem ersten Rundgang durch den Hauptraum fiel mir direkt Kassimi Kids auf. Imke Kassen hat in diesem Frühjahr die erste Kassimi Kollektion auf den Markt gebracht, die neben Kleidern und Hosen auch süße gestrickte Mützchen und Stirnbänder umfasst. Die Kleider haben sich deutlich von den anderen Ausstellern abgehoben, da sie eher schlicht und klassisch designt sind. Die Abstimmung der Farben und Bänder trifft genau meinen Geschmack und am liebsten hätte ich dieses Kleidchen in Herbstfarben für meine Tochter mitgenommen.
©Jeannine Alfes, Minimii Handmade
Im Hauptraum gab es noch einige Stände mehr zu bestaunen. Neben bunten Halstüchern, bestickten Kissen und allerlei Accessoires, die man üblicherweise für die lieben Kleinen kaufen kann, stellte auch das Label Klique aus, das Filzhausschuhe und Mützen aus Naturgarnen anbot. Auch die Handpuppen von Katalin Pajor zogen Besucher an, zu denen viele junge Familien und Schwangere gehörten. Das Angebot war aber nicht nur auf Textilien beschränkt. Lotte & Lino zeigten Papierkunst, Rosenrot aus Onsabrück hatte tolle Cabochons dabei und Blende 11 bot zauberhafte Fotoalben an. Auch wenn mit großem Übergewicht Textildesigner mit selbst genähten Werken vertreten waren, fand ich die Auswahl der Labels gelungen. Ein bisschen mehr Ausgewogenheit bei einem der nächsten Märkte würde ich persönlich schön finden.
Im Bereich Taschen und Accessoires hat mir das Label KymBoo von Eva Smolarz aus Köln sehr gut gefallen. Ihre Produkte zeigen sehr schön, dass Farbenfreude nicht gleich Überladenheit bedeuten muss. Das Design hat mir gut gefallen, da Stoffe verarbeitet werden, die man nicht an jeder Ecke sieht.
Ebenfalls auf einer der Emporen befand sich der Stand von Fiyonk, der mich wortwörtlich umgehauen hat. Özlem Özer-Güven steht hinter diesem 11 Monate jungen Label, das sich auf die Kunst des Schenkens versteht. Inspiriert von der türkischen Kultur, in der Gastgeschenke ein Muss sind, hat Özlem ihre Leidenschaft des Backens und Arrangierens zum Beruf gemacht und erschafft für jeden Anlass passende Geschenke. All die bunten Kekse und Bonbons sind einzeln eingepackt und werden von einer Schleife geziert, was Fiyonk auf türkisch bedeutet. Durch die tatkräftige Unterstützung der Familie wird diese aufwendige Arbeit der jungen Mutter zweier kleiner Kinder erst ermöglicht.
Direkt neben Fiyonk entdeckte ich zwei bekannte Gesichter: Janine von butterfly und Betty von betus begrüßten mich und meinen Kleinen begeistert. Die beiden Kölnerinnen hatten ihre Stände gemeinsam in einem Carrée aufgebaut, so dass Besucher nicht vor einem langen Thresen stehen, sondern den Stand begehen konnten. Das junge Label butterfly zeigte in erster Linie Accessoires vom Loop bis zur Bettschlange. Alle Werke farbenfroh und frisch…
Die tollen Knickerbocker von betus haben es mir sehr angetan. Die langen Bündchen bis knapp unter’s Knie geben den weiten Tobe- und Spielhosen den richtigen Pfiff. Die Farbkombinationen beweisen einen guten Geschmack und aus sicherer Quelle weiß ich, dass Betty eine große Zahl von Stoffballen in Herbstfarben lagert, um allen Kundenwünschen gerecht werden zu können.
Nachdem wir zwei mal gemütlich über den Markt geschlendert waren, haben wir uns beide die Augen gerieben von so vielen Eindrücken. Müde machten wir uns auf den Weg nach Hause und wurden dort mit heißem Kakao mit Schokoraspeln begrüßt.
Minimii Handmade hat mir sehr gut gefallen – eine absolut gelungene Weltpremiere des Designmarktes für Kinderprodukte. Wer es verpasst hat, sollte nicht traurig sein. Die Minimiis haben mir verraten, dass der nächste Markt schon in Planung ist. Getreu dem Motto „Nach dem Markt ist vor dem Markt“ läuft die Organisation für Minimii Handmade im Frühjahr an. Viel wird noch nicht verraten, außer dass es wieder eine Location in Köln sein wird. Schaut vorbei, es lohnt sich!
Minimii Handmade von Marja Katz ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Oh, da wäre ich arm geworden! 🙂
Liebe Antonia, ein toller Artikel, liieben Dank!