Nachdem die Kostümproduktion mit ein paar Metern Flokati im letzten Jahr ziemlich eskaliert ist, wollte ich es dieses Jahr etwas ruhiger angehen lassen. Die Kostüme für die Kinder wurden natürlich wieder selbst genäht und vorher entsprechend gewünscht: Liese wollte ein Eisbär werden und Fefi ein Pferd. Nichts leichter als das! sagte ich mir, holte „ein bisschen Stoff“ und legte los. Tatsächlich sind die Kostüme in diesem Jahr recht einfach, aber wirkungsvoll.
Autor: Marja Katz
Stoffdiät 2018
Auch in diesem Jahr lädt Frau Küstensocke wieder zur Bescheidenheit im Stofflager ein und ruft die Stoffdiät 2018 aus. Nachdem ich im letzten Jahr schon versucht habe, möglichst wenig neu zu kaufen, ist das auch dieses Jahr wieder mein Ziel. Das Lager soll schrumpfen. Im letzten Jahr war meine Stoffbilanz mit über 10m negativ. Nach einer größeren Ausmist-Aktion konnte ich dann sogar eine „Station“ meines Stofflagers komplett leeren.
Lustigerweise fing mit diesem kleinen Wägelchen vor über 10 Jahren alles an: Im Wagen stand die Nähmaschine und alle meine Stoffe wurden da deponiert. Ihr könnt euch sicher denken, dass der Platz nicht lange reichte. Bald war es nur noch der Wagen für die schon vorgewaschenen Stoffe. Und als auch der Platz zu eng wurde, wurde er schließlich der Reste-, Ufo-, und WIP-Wagen. Ich bin recht stolz, dass ich ihn im letzten Jahr leeren konnte, denn der war echt zugemüllt voll.
Natürlich gibt es auch nach wie vor meinen extrem chaotischen Stoffschrank, der aus allen Nähten platzt. Auch dort konnte ich im letzten Jahr einiges wegnähen, so dass auch andere Stoffe einziehen konnten. Das (nicht ganz realistische) Ziel ist wieder, allen Nähkram in diesen Schrank zu bekommen. Diese Kisten hier existieren auch noch. Auch dort konnte ich etwas Platz schaffen und die Kisten teilweise schon in einander integrieren. Dort lagern viele bunte Stoffreste, die in Täschchen oder Patchwork für die Kinder sollen. Hatte ich im letzten Jahr auch schon begonnen – im Rahmen der Stoffdiät 2018 will ich das auf jeden Fall durchziehen und abschließen. Im letzten Jahr habe ich, sobald die Stoffbilanz ausgeglichen war, wieder angefangen (moderat) Stoff zu kaufen. Den ich meistens auch direkt vernäht habe. Das will ich dieses Jahr möglichst vermeiden und lieber noch mehr aus dem Lager abnähen.
Dummerweise habe ich dieses Jahr nicht sonderlich gut gestartet. Ein Abstecher zum Ausverkauf von Marc Aurel auf der Annäherung hat mir mehrere Meter schönes Futter eingebracht. Schlecht für die Bilanz, aber trotzdem bin ich froh, wieder schönes Futter auf Lager zu haben. So muss ich nur in den Schrank greifen, um etwas auszusuchen, und nicht extra in die Stadt fahren. Auch die Näherei der Kostüme für Karneval schlägt mal wieder sehr stark zu Buche. Da habe ich viel gekauft, bin aber auch fleißig am Nähen, so dass ich da bald wieder Stoffausgang zu verzeichnen habe. So bin ich laut Notizbuch jetzt schon bei einem Stoffeingang von über 36m. Demgegenüber steht ein Verbrauch von nur 8m. Auweia. Ich glaub, ich muss dringend an die Nähmaschine.
Die Jubiläums-AnNäherung 2018
In guter Tradition bin ich auch in diesem Januar zur Annäherung gefahren – das fünfte Mal schon! Eine Jubiläums-Annäherung also, zu der Alexandra, Frau Drehumdiebolzen und Frau Alle-Wünsche dieses Jahr eingeladen haben. Ungeplant, aber durchaus unterhaltsam, fuhr ich dieses Jahr mit Frau Overluck in Richtung Bielefeld. Natürlich nicht ohne einen kurzen Zwischenstop bei Marc Aurel einzulegen und ein paar hübsche Stoffe mitzunehmen. Kaum in Bielefeld angekommen, wurden auch schon die Plätze verteilt. Jeder Neuankömmling wurde mit Umarmung begrüßt. Tatsächlich hatte es ein bisschen etwas von einem Klassentreffen. So viele freundliche und bekannte Gesichter. Beim Abendessen gab es dann eine besondere Überraschung: Das Küchenteam hatte extra für uns die langen Tafeln mit Tischtüchern fein eingedeckt und uns bei Kerzenlicht am Tisch bedient. Eine kleine Geste der Jugendherberge Bielefeld nur, aber wir haben uns riesig darüber gefreut.
Nach der Vorstellungsrunde ging es dann direkt schon los: die Nähmaschinen ratterten, Stoffe zugeschnitten und Schnitte kopiert. Ich habe am ersten Abend leider ganz schön viel vermurkst und auch einige andere an meinem Tisch waren vom Näh-Mojo verlassen worden. Nachdem ich mich beim Zuschnitt zwei mal verschnitten und dann auch noch ein paar Nähte verhunzt habe, legte ich mein angefangenes Cambie Dress beiseite. Stattdessen nähte ich Schlafanzüge für die Kinder. Dabei kann wenigstens nicht so viel schief gehen. Am Samstag Vormittag hatte ich dann mit zwei fertigen Schlafis das Näh-Glück zurück gewonnen. Ich machte mich daran, meinen grauen Tellerrock weiter zu nähen. Dafür musste ich einige Meter weiße Rüsche raffen und war sehr froh über das geballte Nähwissen und die viele Ausrüstung, die man auf der Annäherung antrifft. An der Nähmaschine der lieben Chrissie konnte ich meine Rüschen mit einem Ruffler in Windeseile raffen.
Da ich Zeit für Perfektionismus hatte, korrigierte ich noch ein paar Nähte am Tellerrock und konnte ihn ganz in Ruhe fertigstellen. Während ich mein nächstes Projekt anfing, hatte Tine, die neben mir saß, eine kleine Krise mit einem Oberteil. Es war irgendwie zu klein geraten. Mir passte es ziemlich gut, so dass Tine mir das Teil spontan schenkte. Einen Rollsaum später hatte ich ein schickes neues Top in den Händen, aus einem schönen gelben Stoff mit bunten Blumen. Am Samstag Abend gab es noch eine schöne Überraschung der Organisatorinnen: Um den 5. Geburtstag der Annäherung gebührend zu feiern, wurden 3 wunderschöne Torten serviert. Sie waren garniert mit Scheren, einem roten Kleid und schmeckten unheimlich gut! Zusammen mit den Stoffbändchen, die wir in unsere Kleidungsstücke einnähen konnten, ein sehr liebevolles Gimmick auf dieser Annäherung. Auch auf dem Tauschtisch fand ich noch zwei schöne Stoffe und viele tolle, bunte nahtverdeckte Reißverschlüsse. Bei der Abschlusspräsentation am Sonntag gab es wieder viel Applaus und Staunen für die schönen genähten Kleidungsstücke. Die Hilfsbereitschaft und das Wohlwollen der Teilnehmerinnen fasst den Spirit der Annäherung ziemlich gut zusammen. Es war wieder toll, wunderbar und entspannt.
Ein großes Dankeschön noch einmal an die Organisatorinnen, die mit der Annäherung immer wieder für ein unvergesslich schönes Wochenende sorgen!
Das Alte und das Neue
Zu einem richtigen Jahresrückblick konnte ich mich zwischen den Jahren nicht durchringen. Einerseits war ich froh, jede Arbeit total herunterfahren zu können, den Computer nicht anzumachen und die Zeit mit der Familie einfach zu genießen. Andererseits war ich froh, das Jahr 2017 abhaken zu können. Es war turbulent und von einer schweren Zeit geprägt. Zwischendurch war mir das Nähen über Monate abhanden gekommen. Auch das Blog ist komplett in den Hintergrund gerückt. Es gibt noch viele Teile, die ich zwar genäht, aber nie auf dem Blog gezeigt habe. Von daher schien mir eine Foto-Collage der geschafften Dinge, wie ich sie in den vergangenen Jahren gemacht habe irgendwie unpassend.
Eine Art Bilanz möchte ich trotzdem versuchen und meinem Näh-Büchlein kann ich entnehmen, dass vor allem die Kinder (die eigenen, aber auch die Nichten) sehr profitiert haben im letzten Jahr. Für die Kleinen habe ich 16 Teile genäht, von Hosen und Röcken über Shirts hin zu Kleidern war alles dabei. Ein besonders schöner Moment war für mich, als meine Nichten und meine Tochter im selben weißen Kleid Hand in Hand gingen. Auch wenn der Anlass, die Beerdigung des Urgroßvaters, ein sehr trauriger war.
Für Große habe ich 14 Teile genäht: 7 Kleider (darunter eines für meine Schwester), 6 Oberteile (Shirts, Blusen und Strickjacken) und einen apfelgrünen Mantel, den ich sehr liebe. Der Stadtmantel wird sehr oft getragen und ist aus diesem Jahr eines meiner Lieblingsteile.
Die selbst verordnete Stoff-Diät war nur so teilweise erfolgreich. Ich konnte mein Lager stark dezimieren, habe aber trotzdem durch Geschenke und gelegentliche Käufe einiges an Stoff dazu bekommen. Das Gute: es war weniger Stoffverarmungsangst als gezielter Kauf für bestimmte Projekte (Beerdigungskleid, Stadtmantel, Karneval). Insgesamt ist meine Stoffbilanz aber negativ. Dem Stoffeingang von 46.3m steht ein Stoffverbrauch von 53.5m gegenüber. Ende des Jahres habe ich noch mal ausgemistet und größere Reste entsorgt – das waren noch einmal rund -3m. Das wären dann immerhin -10m netto.
Und für 2018? Da wünsche ich mir etwas mehr Ruhe, auch wenn das mit meiner trubeligen Familie und dem anspruchsvollen Job wahrscheinlich ein sehr frommer Wunsch ist. Das Nähen wird sicherlich etwas kurz kommen, weil im Job einiges ansteht. Am Ende des Jahres sollte die Stoffbilanz aber wieder negativ sein. Weniger kaufen, mehr gezielt verbrauchen ist die Devise. Ich muss keinem verraten, dass ich für 2018 schon ein paar Meter Stoffeingang zu verzeichnen habe, oder?
Am Wochenende ist wieder die Annäherung in Bielefeld – das große Nähtreffen – das für mich mittlerweile schon Tradition ist. Das ist immer ein ganz wunderbarer Start in’s Jahr und ich freue mich schon sehr darauf. Die Pläne dafür sind noch etwas unfertig, aber es wird sicher trotzdem wieder ganz toll werden!
WKSA 2017 – Finale
Geschafft! Der Vorweihnachtsstress liegt hinter uns und ich habe es tatsächlich geschafft ein Weihnachtskleid rechtzeitig fertig zu stellen und auch rechtzeitig ein Foto davon zu machen. Jetzt steht dem großen WKSA 2017 Finale auf dem Me Made Mittwoch-Blog nichts mehr im Wege! Nagut, das Foto habe ich gerade eben, um 6 Uhr vor dem Weihnachtsbaum gemacht, weil wir uns gleich auf die Reise in die Heimat machen. Ich sehe mich gleich schon auf der Autobahn, ‚Driving home for Christmas‘ trällernd, die Häkelnadel und neue, wunderschöne Wolle aus dem Wollbüro vor der Haustür in der Hand.
Zum Weihnachtskleid trage ich diese schöne Kette in fuchsia, die ich mal für den Spring Style Along gemacht habe. Daran mag ich besonders, dass sie den leicht violetten Farbton des Stoffes hervorhebt. Außerdem wirkt das Kleid, das ja recht einfach geschnitten ist, gleich etwas festlicher.
Ich habe es ja schon angedeutet – das Weihnachtskleid für den WKSA 2017 ist ein wenig knapp geraten. Ich bekomme es zu und kann mich auch gut bewegen (ja, sogar atmen!), aber viel Platz für die Weihnachtsgans ist nicht noch. Unterhalb des Belegs muss ich noch versuchen, es im Futter und Oberstoff etwas auszulassen. Aber das mache ich nicht mehr vor Weihnachten.
Als ich den Schnitt von Stoff und Stil das letzte Mal nähte, hatte ich einen elastischen Stoff, der mehr nachgegeben hat. Da fiel mir das gar nicht so auf, dass der Schnitt etwas knapp ist. Wenn ich den Schnitt noch einmal nähe, würde ich etwas mehr Raum geben und auch den Ausschnitt vorn ein wenig nach unten versetzen. Ich bin einen so weit oben liegenden Ausschnitt gar nicht gewohnt. Es sieht zwar sehr schick aus, trägt sich für mich aber nicht ganz so angenehm.
Mein Weihnachtskleid gefällt mir trotzdem sehr gut. Es ist ein Kleid für jeden Anlass und ich werde es sicher noch oft aus dem Schrank holen. Besonders freue ich mich auch, dass ich auch noch ein Weihnachtskleid vom letzten Jahr fertig stellen konnte. Das Trägerkleid habe ich letztens schon auf einem Me Made Mittwoch gezeigt. Also: Plan erfüllt auf allen Ebenen 🙂
Unseren Weihnachtsbaum haben dieses Jahr übrigens die Kinder komplett allein geschmückt. Er ist wundervoll. Mit diesem Bild möchte ich euch allen frohe Weihnachten wünschen. Habt eine ruhige, besinnliche Zeit im Kreis eurer Lieben!