Kurz vor Jahresende melde ich mich heute aus der Weihnachtsstarre mit einem kleinen, blitzschnellen Projekt. Es geht um eine Schlüsseltasche, die ein praktisches wie hübsches Geschenk ist. Die kleine Tasche wird aus dickem Filz gearbeitet, so dass sie stabil ist und auch optisch etwas hermacht. Innen bietet sie genug Platz für einen Schlüsselbund. Auch für einen großen Schlüsselbund.
Kategorie: Taschen
Kosmetiktasche
Hals über Kopf haben wir nun doch noch zwei Kindergartenplätze in einer Privat-Kita bekommen und nun heißt es Abschied nehmen von unserer Tagesmutter, die uns die letzten zwei Jahre begleitet hat.
Ich wollte ihr etwas Kleines nähen und hatte an eine Kosmetiktasche gedacht. Der Tag heute war ziemlich vollgepackt und so reichte es nur für ein 20-Minuten-Projekt.
Und hier ist das Ergebnis:
Nähe an der Rundung Reißverschluss und die beiden Stoffe zusammen. Das wiederholst Du für die anderen beiden Stoffteile und die andere Seite des Reißverschlusses. Dann klappst Du die Tasche so auseinander, dass die jeweils die Innen- und die Außenstoffe rechts auf rechts zu liegen kommen. Nähe den Taschenboden zusammen.
Fat Quarter Bag Freebie
Du kennst das sicher: Du bist in Deinem Stoffladen unterwegs und ein Stoff ist schöner als der andere. Am liebsten würdest Du ALLE mitnehmen, aber das lässt der Geldbeutel nicht zu. Aber vielleicht hier- und davon ein kleines Stückchen? Es muß ja auch kein ganzer Meter sein, es reicht auch etwas weniger…
Zum Glück hat der Patchwork-Gott Fat Quarter erfunden, jene kleinen Stoffstücke, für die 1 Yard (in Deutschland auch 1m) Stoff geviertelt wird. Einmal längs, einmal quer geschnitten – schon erhält man vier Viertel von ca. 45x56cm Größe, die einzeln verkauft werden können. So kann man von den schönsten Designs etwas mitnehmen, ganz ohne schlechtes Gewissen was Lager- und Budgetkapazitäten angeht.
Als ich letztens in meinem Lieblingsstoffladen war, hat es mir ein Fat Quarter Set der wundervollen Happy-Serie von Hamburger Liebe angetan und nachdem ich drei mal rund herum geschlichen bin, hab ich es schließlich mitgenommen. Vier tolle Designs aus der Stoffserie, zum Sonderpreis!
Eine Weile lag es auf meinem Nähtisch, wurde bewundert und gestreichelt – wie kann ich das Set so kombinieren, dass alle Stoffe gut zur Geltung kommen? Ich brauchte dringend eine neue Tasche und die sollte nach Hamburger Liebe aussehen. Da man mit Fat Quartern durch die Stoffmenge ja auch ein bisschen begrenzt ist, habe ich eigens ein Taschenschnittmuster konstruiert, in dem 4 Fat Quarter verwendet werden.
Schnelles Etui
Dieser Sommer nervt, aber wirklich! Genau genommen ist es gar kein Sommer, sondern irgendeine eiskalte, graue, triste, lange Nase, die uns die Sonne da dreht. Der Winter ist direkt in den Herbst übergegangen und davon bekomme ich schlechte Laune.
Vor einigen Jahren habe ich ein einfaches Täschchen entworfen, in das Stifte genauso passen wie Schminkutensilien, Stricknadeln oder Tablettenheftchen. Bei uns ist es der Dauerbrenner als Bestecktasche, die auf keiner Reise fehlen darf.
Das ist ein recht langer Post geworden. Aber wenn Du wissen möchtest, wie man so ein leichtes Täschchen selber näht, wie man einen falsch eingeschlagenen Druckknopf korrigiert oder wie man Schrägband unsichtbar festnähen kann, dann lohnt sich das Weiterlesen.
Um die Tasche nach zu nähen möchtest, brauchst Du:
Für die Schnittkonstruktion
Lineal
Stift
Papier
Salatschüssel (mind. 30cm Durchmesser)
Material
2 Stoffstücke ca. 30x25cm
ca. 55cm Schrägband
1 Druckknopf
Material zum Verzieren
Den Schnitt kann man ganz einfach selber basteln. Du brauchst dazu einen etwas größeren Bogen Papier (Back-, Zeitungs-, oder zusammengeklebtes Druckerpapier) und malst darauf ein 25x25cm großes Quadrat. Dann nimmst Du Dir die größte Salatschüssel oder den größten Topfdeckel, den Du entbehren kannst und malst an der oberen Seite bündig mit den Seitenkanten einen Bogen.
Ich bitte zu entschuldigen, dass die Fotos keine Sonnenstrahlen enthalten. Aber leider war das Wetter ausgerechnet heute (sic!) eiskalt, grau und trist. So wie auf den Bildern sah es hier den ganzen Tag aus: Finster!
Einmal zum Vergleich – Die Innenseite wurde mit Maschine genäht. Nach dem Umklappen ist die Naht unsichtbar.
Die Außenseite wurde von Hand genäht. Die Fäden liegen zwischen Stoff und Schrägband, die Naht ist unsichtbar.
Dann brauchst Du nur noch einen Druckknopf setzen und die Tasche ist fertig. Mein Knopf hat noch eine Schleife bekommen. Das ist einfach ein als Schleife zurecht geschnittenes Stoffstück, das ich mit Vlieseline verstärkt habe, damit es nicht franst. Auf den Druckknopf habe ich zuerst die Schleife „aufgefädelt“ und den Druckknopf dann platziert.
Ich bin ehrlich – das ist eigentlich nur die Notlösung, weil der Knopf ganz plötzlich nicht mehr mittig saß, nachdem ich die Zange zugedrückt habe. Himmela…undWolkenbruch! Nachdem ich den Knopf mit Seitenschneider und diversen Zangen, um seine Zähne gebracht habe, sah man leider immer noch den Beißabdruck im Stoff. Um die unschönen Löcher zu kaschieren, habe ich das Schleifchen hergenommen. In meinem Fall bekommt dadurch das Blümschen an der Front eine Fliege.
Und das hebt sie, meine Stimmung!
Wenn in Deiner Salatschüssel gerade der Kartoffelsalat auf das Abendessen wartet oder unter’m Topfdeckel der Wintereintopf köchelt, spendier ich Dir hier das Schnittmuster.