KleinPellworm für Lieschen

Für Lieschen habe ich die Fleecejacke nach dem Klein Pellworm-Schnitt von Farbenmix genäht. Der Fleece ist bunt gemustert, die Kapuze und Beleg sind aus grün-grau geringeltem Jersey.
Klein Pellworm - Fleecejacke nach FarbenmixKlein Pellworm - Fleecejacke nach Farbenmix
Gesäumt habe ich mit grünem Schrägband. Da ich den Reißverschluss oben kürzen mußte, habe ich zwei kleine Ecken über das Ende genäht, damit der Zipper nicht verloren geht.
Klein Pellworm - Fleecejacke nach Farbenmix
Die Ärmel finde ich bei dem Schnitt leider viel zu lang, sonst gefällt mir die Passform sehr.
Liese liebt diese Fleecejacke. Sie muss überall hin mit…
Und weil heute so ein schöner Dienstag ist, nehmen wir das Jäckchen mit zum Creadienstag.

Kleines Saum-ABC

Manche Erkenntnisse brauchen eine Weile, bevor sie sich setzen. Mir wurde kürzlich bewusst, wieviele unterschiedliche Saumvarianten ich schon an Kleidungsstücke angebracht habe.
Sicher hat man seine zwei, drei Standards, die man fast immer verwendet. Aber ein Blick über den Tellerrand lohnt sich, denn die Vielfalt der Möglichkeiten ist überwältigend.
Einen kleinen Einblick in die von mir verwendeten Säume möchte ich heute geben. Allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn zu diesem Thema könnte ich vermutlich Seiten füllen – so viel fällt mir dazu sein. Fangen wir mit den Standards an.
Umschlagsaum

Der ganz normale Umschlagsaum oder doppelte Saum ist sicher einer der am häufigsten verwendete Abschluss eines Kleidungsstückes. Der Stoff wird unversäubert zwei mal eingeschlagen, gebügelt und abgesteppt. In der schmalen Variante rechnet man dabei mit einer Nahtzugabe von 2cm (je 1cm pro Umschlag).

Schmaler Umschlagsaum
Schmaler Umschlagsaum von innen
Man kann den Umschlagsaum aber auch deutlich breiter machen, wie bei meinem roten Batistkleid.
Breiter Umschlagsaum
Breiter Umschlagsaum von innen
Man kann ihn farblich absetzen oder Ton in Ton halten. Der Umschlagsaum funktioniert bei fast jedem Material und ist universell einsetzbar
Blindsaum

Der Blindsaum wird oft bei Kleidern und Röcken angewandt und kann sowohl mit der Maschine (mit Blindsaumfuß) als auch mit der Hand gearbeitet werden.
Richtig umgesetzt ist auf der Vorderseite die Naht nicht zu sehen.

Blindsaum bei dünnem Stoff an einem Rock

Bei der Rückansicht kann man erkennen, das der Stoff wieder doppelt umgeschlagen wurde. Allerdings erfolgte das Festnähen mit einem Blindstich. Die Stiche stabilisieren dabei den Umschlag an sich, halten also den gefalteten Saum zusammen…

Blindsaum bei dünnem Stoff an einem Rock - Innenansicht

…und befestigen ihn mit winzigen Einstichen am Rockteil. Am besten nimmt man dafür ein Garn im selben Ton des Stoffes und versucht, durch nur eine Faser des Stoffes zu stechen. Die Stiche können senkrecht oder schräg gestellt sein und sollten nicht zu eng neben einander sitzen.

Blindstich am Rocksaum

 

Rollsaum
Der Rollsaum ist ein sehr schmaler Saum, der sich besonders für dünne Stoffe, wie z.B. Chiffon eignet. Es gibt für die Nähmaschine extra Rollsaumfüße, aber es geht auch ohne. Wer sehr viel Zeit hat, kann den Stoff auch schmal einrollen und von Hand mit Blindstich festnähen. Natürlich kann man den Rollsaum auch mit der Overlock nähen.
Mit der Maschine kann man den Stoff ebenfalls leicht einrollen und festnähen. Ich bevorzuge dafür Zickzack-Stich. Bei meinem schwarzen Chiffon-Kleid hat es genügt, den Stoff normal mit schmalem Zickzack zu versäubern. Da der Stoff so dünn ist, hat er sich beim Nähen automatisch eingerollt. Falls es einen Überstand gibt, kann man den vorsichtig abschneiden.

Rollsaum mit Zickzack-Stich



Schmaler Saum mit Zickzack-Stich
Diese Variante verwende ich leider eher selten, obwohl sie mir sehr gut gefällt, was Aufwand und Aussehen betrifft. Der Stoff wird einfach schmal umgeschlagen und mit einem engen Zickzack (ca. 3mm) festgenäht, wobei der Zickzackstich komplett auf dem Stoff bleibt (nicht wie beim Versäubern: der äußere Stich dringt nicht in den Stoffe ein).

Schmaler Saum mit Zickzack-Stich an einer Bluse
Schmaler Saum mit Zickzack-Stich an einer Bluse - Innenansicht
Wenn man fertig ist, schneidet man den Überstand vorsichtig bis an die Stichkante ab.
Wellensaum
Ein sehr ähnliches Vorgehen kann bei elastischen Stoffen den optisch schönen Wellensaum ergeben. Der einzige Unterschied ist, dass der Stoff beim Nähen möglichst stark gedehnt wird. Sitzt die Naht, zieht sich der Stoff wieder zusammen, wird durch die Naht aber stellenweise unterschiedlich stark aufgedehnt. Das Ergebnis sind diese Wellen.

Wellensaum bei Jersey mit der Nähmaschine - InnenansichtAuch hier kann man auch der Rückseite den Überstand wieder vorsichtig abschneiden. Da Jersey aber nicht franst, kann man es auch lassen. Die Wellen knapp zurück zu schneiden ist doch etwas kniffliger und bevor man ein Loch riskiert…

Wellensaum bei Jersey mit der Nähmaschine - Innenansicht
Offener Saum
Man kann den Saum auch mit ein bis zwei Sicherungsnähten offen lassen. Das war in den 90ern bei Jeans sehr beliebt, die dann bis an die Sicherungsnaht ausgefranst waren.
Das geht natürlich auch mit Jersey, der an der offenen Seite allerdings nicht franst, sondern sich leicht aufrollt. In diesem Beispiel sind zwei Coverlock-Nähe direkt nacheinander genäht.

Offener Saum mit der Coverlock

Von hinten ist ein Beleg gegen genäht. Dadurch entsteht an der Unterkante die offene Optik der beiden aufgerollten Stoffe. Das Beispiel ist nicht von mir, sondern ein gekauftes Shirt.
Offener Saum mit der Coverlock - Innenansicht
Beleg

Ein Beleg kann einem Saum Stabilität, Schwere oder Form geben. So kann ein Beleg eine Rockrundung besonders schön hervorheben, dafür sorgen, dass er gut fällt oder dem Saum der guten Hose den entsprechenden Stand geben. Ein Beleg kann aus Stoff oder verstärkenden Materialien wie Vlieseline bestehen.

Hosensaum mit Beleg

Hosensaum mit Beleg - Innenansicht
Einfassband/Schrägstreifen
Einfach, schnell und effektiv. Mit Schrägstreifen kann man Kleidungsstücken oder Taschen ruckzuck einen Abschluss geben. Entweder aufgefaltet rechts auf recht festnähen und nach dem Umschlagen abermals festnähen. Oder nach der quick&dirty-Methode das Schrägband einfach über den Stoff stülpen und in einem rutsch feststeppen.
Saum mit Schrägband


Spitze
Das Beste zum Schluss! Natürlich kann der Saum auch nach Herzenslust verziert werden, z.B. mit schöner Spitze.
Die Spitze kann dabei z.B. einen Umschlagsaum verdecken.

Saum mit Spitze an einem Kleid
Sie wird dazu in der Steppnaht des Umschlagssaumes von links festgesteppt.
Saum mit Spitze an einem Kleid - Innenansicht

Bei dichter oder gerüschter Spitze kann man sich den Arbeitsschritt des Umschlagens auch sparen. Der Stoff wird versäubert und die Spitze darüber festgenäht.

Saum mit Spitze mit Overlock-Naht
Auf der Vorderseite sieht man die Versäuberungsnaht bei diesem Beispiel (Kaufkleid) nicht.
Saum mit Spitze
Das war mein kleiner Einblick in die von mir verwendeten Saumtypen. Ich habe die Jersey-Standards wie Bündchen oder Zwillingsnadel mal weggelassen, denn die habe ich an anderer Stelle schon öfter gezeigt (z.B. hier oder hier).
Mich würde interessieren, was Dein bevorzugter Saum ist? An der genähten oder gekauften Klamotte?

Bloglovin‘ & Co

In einigen Blogs hat es ja schon die Runde gemacht, dass der Google Reader abgeschaltet wird und das von vielen geliebte Google Friend Connect damit auch verschwindet. Für diejenigen, die dem weißen Kaninchen  mir weiterhin folgen möchten, habe ich im Menü jeweils einen Button für

Follow on Bloglovin und angelegt.

Ich bin mal gespannt, wie sich das ganze entwickeln wird und welcher dieser Dienste sich als Favorit der Blogger herauskristallisiert. Ich persönlich finde beide Dienste in der Benutzung etwas sperrig und unübersichtlich. Was bei der einen Variante gut gelöst ist, fehlt mir bei der anderen. Bloglovin‘ bietet z.B. auch die Möglichkeit, das Blog mit Facebook zu verbinden, so dass neue Blogartikel dort direkt gepostet werden. Das ist für den ein oder anderen sicher interessant.
Positiv ist bei beiden, dass man die Blog-Liste von GFC direkt einlesen kann. Allerdings habe ich das Gefühl, dass mir nicht immer alle neuen Posts angezeigt werden, was definitiv ein Manko ist. Gerade eben fehlt z.B. der neue Post von Michou, was ich beiden Diensten schwer übel nehme.

Aber es gibt ja auch immer noch das gute, alte RSS-Feed und den neuen Dienst feedly. Auch da lässt sich die Leseliste problemlos importieren. Feedly finde ich von der Optik her viel besser, es fehlen keine Posts und ich kann meine Leseliste gut in Kategorien unterteilen. So kann ich die Science-News super von den Crafting-Blogs trennen und verpasse trotzdem nirgendwo etwas.

Allerdings hängt da kein verkümmertes Soziales Netzwerk dran, wie bei den o.g. beiden Diensten. Man kann mit Feedly also keine Leserzahl angeben oder Leser direkt mit Bildchen verlinken wie bei Bloglovin‘, Blog-Connect oder eben Google Friend Connect – was für einige sicherlich ein Knockout-Kriterium ist.
Mal sehen, ob Google noch mit einem Ersatzdienst für die Blogger-Vernetzung um die Ecke kommt. Ein bisschen habe ich ja das Gefühl, dass Blogger mehr mit Google+ verbunden werden soll. Das neue Gadget dazu gibt es ja schon – und evtl soll das mit ähnlichen Funktionen an die Stelle von Google Friend Connect treten.

Und damit der Post nicht so trocken ist, zeige ich euch noch einen kleinen Ausschnitt des Projektes, an dem ich gerade sitze

Damit ihr seht, dass ich weiterhin fleißig bin…

 

Eine Garderobe für den kleinen Henri

Henri ist nun knapp 2 Monate alt und da braucht ein kleiner Junge natürlich eine schicke Garderobe.  Um Mamas Herz zu erfreuen und die Mädchen zu beeindrucken. Deswegen hat Henris Mama mich gebeten, ihm ein paar Hosen, ein Shirt und Mützchen zu nähen. Herausgekommen ist ein tolles Set, das ich auch bei made4boys zeigen möchte.

Henris Mama hat die Stoffe ausgewählt und hier sind sie – schicke neue Hosen für den kleinen Zwerg:

Der Schnitt für die Babyhose ist aus der Burda Kids vom letzten Jahr. Den finde ich aber eigentlich fast unbrauchbar, weil er unheimlich weit ist, die Beine sehr kurz undundund. Eigentlich hat an dem Schnitt nichts gepasst und ich habe ihn sehr stark verändern müssen. 
 
Die Stoffe sind alle von Lillestoff. Einmal die Sternchen
Einmal die Racoons
Und einmal die Äffchen…

Zu den Sternchen gab es noch ein passendes Oberteil. Das ist der Frechdachs aus der Zwergenverpackung 2 von Farbenmix. Kommt mir etwas groß vor, aber wird sich zeigen, ob es dann passt.

Bei so einem schönen Set darf natürlich ein Mützchen nicht fehlen…
Das gab es auch nochmal passend zu den Äffchen. Eine Mütze aus den Scandifruits ist für die große Schwester auch noch dabei. Den Schnitt für die Mützen hab ich anhand der Kopfumfänge selber konstruiert. Und bin darauf auch ein kleines bißchen stolz 😉
Größere Projekte gehen natürlich nicht ohne Pannen. Und so ist mir bei der letzten Naht, am Saum des Shirts, meine neue 4.5er Zwillingsnadel gebrochen. Arg! Die Hälfte des Saums hat sie geschafft, bevor sie sich verabschiedet hat und so schnell hätte ich keine neue bekommen. Was also tun?
Den restlichen Saum eben mit Zickzack versäubern, umschlagen und mit einer konventionellen Nadel im richtigen Abstand zweimal genau parallel absteppen. Von außen sieht man es kaum:
Zwillingsnadel:
Zwei parallele Nähte mit normaler Nadel:
Zwillingsnadel von innen: Der innenliegende Zickzack versäubert direkt beim Nähen die Kante:
Das gelingt natürlich nicht so sauber, wenn man Zickzack und Parallelnähte getrennt macht:
 Ein schönes Beispiel für die Vorteile der Zwillingsnadeln: Die Naht bleibt durch den Zickzack-Stich auf der Rückseite elastisch.
Die zwei parallelen Geradstiche lassen sich nicht mehr dehnen:

Nun denn, ich hoffe, das tut der Freude über die Klamotten keinen Abbruch. Bald müsste das Päckchen angekommen sein, dann werd ich’s wissen…

Stillkissen-Bezug

Oder auch: aus der Not eine Tugend machen.

Einer Freundin von mir ist der Stillkissen-Bezug kaputt gegangen und sie bat mich, einen neuen zu nähen. Sie hat ein recht großes Stillkissen und so war es in meiner Stoffkiste tatsächlich etwas leer (!!!) was passende Stoffreste anging. Zwei Stoffe vom Möbelschweden gefielen ihr besonders, waren aber auch nicht ganz ausreichend.

Also, sprach der Fuchs, kombinieren wir.

Das Mittelteil habe ich aus zwei abgerundeten Dreiecken gemacht, die jeweils mit roten Paspeln abgesetzt sind.

Ich habe noch nicht viel mit Paspeln gemacht, wie ich zu meiner Schande gestehen muß – aber für mich ist es hier der absolute I-Punkt und passt einfach perfekt. Ich bin total begeistert von dem Effekt und werde das in Zukunft öfter so machen.
 

Ich bin ganz stolz, dass die Paspeln so gut aufeinander treffen. Sowohl innen, als auch an der Außenseite, am Reißverschluss.
Der Reißverschluss war noch vom alten Stillkissen über und konnte wieder eingenäht werden.

Ich hab allerdings als Farbtupfer einen roten Zipper spendiert…
Sieht doch gemütlich aus, oder?