Es rauscht im Blätterwald! Aus Großbritannien schwappt das Sendeformat „Great British Sewing Bee“ auf den Kontinent und auch in Deutschland soll diesen Herbst die flotteste Nähbiene gekürt werden. Aktuell macht der Aufruf der Produktionsfirma zur Bewerbung die Runde (wie z.B. letzten Freitag bei Constanze und im Nähmagazin).
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Herzkissen-Aktion Kiel
Nähen ist eine sehr erfüllende Beschäftigung, sei es zur Entspannung, als Ventil für Kreativität oder als Ablenkung von den alltäglichen Denksportaufgaben, die man im Büro so zu erfüllen hat. Für mich ist es eine Mischung aus diesen drei Dingen und ich genieße das Gefühl, etwas fertig gestellt zu haben – mit meinen eigenen Händen. Jeden Schritt der Entstehung konnte ich mit verfolgen, weil ich ihn bestimmt und geprägt habe – sei es das Aussuchen des Schnittmusters, des Stoffes oder das Zusammensetzen der Teile. Dabei ist es für mich egal, ob ich für mich nähe oder für andere – beides befriedigt mich gleichermaßen.
Bewundernswert finde ich es, wenn die eigenen Fähigkeiten und Zeit einem guten Zweck zugute kommen, wie es bei verschiedenen ehrenamtlich tätigen Gruppen, wie z.B. Farbtupfer e.V. oder Viel Farbe im Grau e.V. ist.
Kürzlich wurde ich von Nora Andersen von der Herzkissenaktion Kiel kontaktiert, eine Aktion, die ich bis dato noch nicht kannte. Die Idee zu den Herzkissen stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und wurde von der Dänin Nancy Friis-Jensen nach Europa gebracht. Die Herzkissen werden für Brustkrebs-Patientinnen genäht und haben verlängerte „Ohren“. So kann die Patientin das Herzkissen nach der OP unter den Arm klemmen, was den Narbenschmerz oder Lymphschwellungen lindert. Es schützt vor Schmerzen bei plötzlichen Bewegungen oder macht das Anschnallen im Auto erträglicher – es gibt einen großen praktischen Nutzen. Darüber hinaus sind die Herzkissen auch eine emotionale Stütze und ein Bildnis für Hilfe, Kraft und der Gewissheit, dass jemand in dieser schweren Zeit an einen denkt. In vielen deutschen Städten haben sich Gruppen etabliert, die regelmäßig Herzkissen nähen und spenden. Die Kieler Herzkissen-Aktion um Nora Andersen hat in den 4 Jahren ihres Bestehens über 8.000 Herz- und mehr als 4.000 Kuschelkissen für Kinder genäht und gespendet – insgesamt sind das ca. 13.000 Kissen für Bedürftige (!!!DREIZEHNTAUSEND!!!). Ich ziehe den Hut vor so viel Fleiß, Ausdauer und Engagement.
Für sozialpsychiatrischen Wohngruppen wurde bei den Damen der Herzkissenaktion Kiel angefragt, ob sie auch Sorgenfresserchen nähen würden. Daher bekam ich eine sehr freundliche Anfrage von Nora Andersen, ob sie dafür mein Ohnesorg-Schnittmuster verwenden dürften. Natürlich habe ich sofort zugestimmt und keine Woche später sind die ersten Monsterchen fertig. Als mir Nora das Bild schickte, war ich sehr gerührt und glücklich, einen kleinen Teil zu dieser tollen Aktion beitragen zu können. Ich hoffe, dass eine stattliche Kompanie Ohnesorgs im Waldhof einziehen wird und alle Sorgen vertilgt, die den Betroffenen dort zusetzen.
Wenn Dich die Herzkissenaktion interessiert und Du mitmachen oder Material spenden möchtest, setze Dich am besten mit einer Herzkissengruppe in Deiner Nähe in Verbindung. Jede helfende Hand ist willkommen und die Koordinatorinnen können Dir am besten sagen, was und wie Du helfen kannst.
Das Bloggen im Frühjahr…
…ist schwer, so schwer.
Seit Ostern ist auf meinem Blog sehr wenig passiert. Das liegt allerdings nicht daran, dass ich die Beine hochgelegt und Däumchen gedreht habe. Wer mich kennt, weiß, dass ich dazu viel zu zappelig bin. Im Frühjahr verschieben sich meine Prioritäten deutlich. Ich habe ja schon angedeutet, dass ich oft im Naturschutzgebiet unterwegs bin.
Ich verbringe viel Zeit in der Wahner Heide, dem zweitgrößten Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens. Die Wahner Heide liegt zwischen Köln und Bonn, ist eine sehr alte Kulturlandschaft und wird seit über 150 Jahren als Truppenübungsplatz durch das Militär genutzt. Außerdem wird die Wahner Heide (stellenweise) extensiv beweidet, um die Heideflächen zu erhalten. Es gibt einen immensen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten und sehr unterschiedliche Biotope von Mischwäldern über Laubwälder, Sümpfen bis zu kargen Offenlandflächen. Ich kartiere dort Brutvögel – eine ehrenamtliche Aufgabe, die sehr zeitintensiv ist und die ich seit nun über 5 Jahren ausübe.
Die Kartiersaison beginnt Ende Februar und reicht bis weit in den Juni. Bei gutem Wetter bin ich jedes Wochenende draußen; wenn ich fit bin und alle Routen schaffe, laufe ich über 20km pro Wochenende. Dazu muss ich sehr früh aufstehen, hinaus fahren und dann (hoffentlich) pünktlich zum gemeinsamen Mittagessen zurück sein. Auch wenn jede Kartiersaison ein Kraftakt für die gesamte Familie ist, möchte ich diese Aufgabe nicht missen. Die frühen Morgenstunden sind zauberhaft und die Nähe zur Natur versöhnt mich Landei etwas mit dem Leben in der Großstadt. Dennoch gebe ich zu, dass ich mich heimlich freue, wenn Dauerregen oder Sturm angesagt sind. Dann klingelt der Wecker ausnahmsweise nicht um 5.20h und ich kann „ausschlafen“ bis eines der Kinder wach wird – meistens ist das spätestens gegen 7.
Darüber hinaus berauschen mich im Frühling das frische Gemüse, das auf den Markt kommt und erblühenden Bäume, Sträucher und Kräuter. Dann geht es auch in der Küche wieder hoch her. Es werden Blüten und später Beeren gesammelt und z.B. zu Sirup verkocht. Dieses Jahr hatte ich zwei kleine Erntezwerge zur Hilfe. So ist es dann auch eine etwas größere Menge Holunderblütensirup geworden, die ich jetzt erst einmal unter die Leute bringen muss.
Natürlich verliere ich das Nähen nicht aus den Augen. Allerdings – ich habe es ja schon angedeutet – hat mich der Rummel um mein Blog etwas überfahren. Die Zusammenarbeit mit MyoStoffe und die Promotion durch Handmade Kultur auf deren Facebookseite hat mir ordentlich Besucher auf die Seite gespült. Das Freebook Mascha ist so gut angekommen, dass ich über die Ostertage über 10.000 Besucher(!!!) auf dem Blog hatte. Gleichzeitig sind zwei meiner Projekte in der Printausgabe der Handmade Kultur vorgestellt worden, so dass ich bei stabilen über 800 Besuchern täglich angekommen bin – egal, ob ich einen Artikel schreibe oder 2 Wochen gar nichts blogge. Das hat mich natürlich sehr gefreut – aber eben auch etwas geschockt und sprachlos gemacht. Plötzlich ist mein liebes, kleines Blog ein Luftballon, der in den Himmel steigt und ich krieg die Strippe nicht mehr zu fassen…
Die Liebe zu Stoffen und schönen Schnittmustern bleibt natürlich…und ich habe wieder zugeschlagen. Vor zwei Wochen habe ich mich spontan mit Miri und Susi in Köln getroffen und wir haben bei alfatex und Stoffmüller nach schönen Stoffen geschaut. Eigentlich wollte ich gar nichts kaufen…eigentlich. Aber oft ist es ja so, dass man etwas bestimmtes sucht und einfach nichts findet. Und will man nichts kaufen, ist es genau umgekehrt. Also habe ich über 10m Stoff mitgenommen – jaja, tiefstapeln lag mir wirklich nicht an diesem Tag.
Der wunderschöne warm braungraue Voile mit breiter Spitzenborte soll ein Sommerrock werden. Den violetten Batist finde ich perfekt für das Clara Dress von Sew Liberated. Außerdem soll eine gute Freundin eine Esme daraus bekommen – sie hatte kürzlich Geburtstag. Für die italienische Viskose habe ich noch keinen konkreten Schnitt im Auge; ich weiß nur, dass es ein Sommerkleid werden soll.
Natürlich habe ich in der letzten Zeit auch ein bisschen genäht und zwei Frühlingskleider sind endlich fertig geworden. Die werde ich dann sobald wie möglich hier zeigen…
Frühlingskleid(ungs) Sew Along – Ich bin dabei!
Ich liebäugel ja schon seit einer Weile mit dem Nähen von Frühlingskleidern. Es wird einfach Zeit, dass es wärmer, heller und die Tage länger werden. Ein bisschen merkt man es schon, denn morgens ist es mittlerweile fast hell, wenn ich mit den Kindern zur Kita radel. Passenderweise machte auf Twitter die Idee eines Frühlingskleid Sew Alongs die Runde und das passt für mich natürlich wie „dor Orsch uffn Eeemor“ (wie die Sächsin sagen würde).
Ausgerichtet wird der Sew Along von cutiecakeswelt und mizoal. Für beide ist es eine Premiere bei der Ausrichtung eines Sew Alongs und wir hoffen auf einen kleiner, feinen Kreis an Teilnehmerinnen.
Hier ist der Zeitplan:
9.3.2014 FKSA 1 auf Cutiecakeswelt : Vorstellung des Sew Alongs. Wie sieht der Plan aus. Habe ich schon einen Plan? Wohin will ich?
16.3.2014 FKSA 2 bei mizoal: Ich habe ein Schnittmuster, aber keinen passenden Stoff – zu Hilf, wo kaufen? Ich habe Schnittmuster und Stoff, es kann losgehen. Ich bin schon bissli gestrebt und beim Zuschnitt.
23.3.2014 FKSA 3 auf Cutiecakeswelt : Stoff da, Schnitt da. Brauch ich ein Probekleid oder bin ich mutig und nähe ohne? Wo gibt es Probleme? Reicht mein Stoff?
30.3.2014 FKSA 4 bei mizoal: Los geht’s! Die ersten Nähte sind gemacht. Ich bin schnell und überlege ein zweites Kleid.
6.4.2014 FKSA 5 auf Cutiecakeswelt : Zwischenstand – Verdammt es passt nicht, was muss ich ändern? Sieht doch schon ganz tragbar aus! Probekleid passt, jetzt geht es an das Frühlingskleid.
13.4.2014 FKSA 6 bei mizoal: Wir gehen auf die Zielgerade. Wo muss ich noch was anpassen? Soll da noch eine Verzierung hin? Bin ich gar schon beim zweiten Kleid?
20.4.2014 FKSA 7 auf Cutiecakeswelt und bei mizoal: FINALE, ohoo… Es ist traumhaft geworden.
Auch wenn es in der nächsten Woche erst an’s Eingemachte geht: Ein bisschen was habe ich schon im Kopf. Ich würde sehr gerne einmal das Schnittmuster „Clara“ von Sew Liberated ausprobieren (habe es aber noch nicht). Oder ein Burda-Schnittmuster, da habe ich auf jeden Fall viele schöne Frühlingskleider. Mein Hauptproblem ist aber: Ich brauche Stoff!!! Hier habe ich noch die letzten Winterstoffe liegen und bis zum Stoffmarkt in Leverkusen dauert es noch etwas. Da muss ich wohl „noch einmal schnell“ in die Stadt.
Und Du? Hast Du auch Lust, ein Frühlingskleid zu nähen? Dann mach doch mit! Wir werden sicher jede Menge Spaß haben!
Dein Design
Ich muss ehrlich gestehen: Ich bin überwältigt. Jedes mal, wenn ich in meine Blog-Statistik sehe oder die Download-Anzahl eines Schnittmusters betrachte, komme ich aus dem Staunen kaum heraus. Ich freue mich sehr, dass auf meinem Blog so reger Betrieb ist – da hätte ich vor einem Jahr nicht im Traum dran gedacht!
Auch die Pingbacks, die ich teilweise auf meine Artikel erhalte, freuen mich sehr. Denn dort sehe ich genau, was für schöne Dinge meine Leser oder Zufällig-Hängen-Bleiber so nach meinen Tutorials anfertigen. Jedes Stück, ein Unikat und die Projekte in ihrer Buntheit und Vielfalt genauso unterschiedlich wie ihre Erschafferinnen.
Deswegen habe ich heute eine Seite mit einem Linkup-Tool eingerichtet, auf der Du mir Dein Design zeigen kannst. Du findest die Seite ganz oben in der Menüzeile und kannst dort ganz einfach Dein Projekt verlinken. Ich freue mich auf (hoffentlich) zahlreiche Verlinkungen vieler toller Taschen und einer ganz großen Armee von Ohnesorgs 😉