Das neue Jahr ist gerade 10 Tage alt und ich habe schon meinen ersten (und einzigen) guten Vorsatz gebrochen. Eigentlich war es gar kein offizieller Vorsatz, weil ich nicht der Typ für Vorsätze bin. Man bricht sie sowieso viel zu schnell (q.e.d), ist dann wieder frustriert und eigentlich braucht man ja auch nicht unbedingt einen Jahreswechsel, um eine ungeliebte Angewohnheit abzulegen. Also hatte ich mir nur ganz insgeheim etwas vorgenommen, eigentlich schon im Verlauf des letzten Jahres. Ich habe mir vorgenommen, weniger Stoff zu kaufen. (Ja, genau. Das war schon die Pointe.)
Ufo-Abbau Sew Along – meine Übergangsjacke
Als Muriel vom Blog Nahtzugabe5cm vor ein paar Tagen auf Twitter fragte, ob es Interesse an einem Ufo-Abbau Sew Along gäbe, meldeten sich direkt einige hochmotivierte Nähnerds (mit sichtbar schlechtem Gewissen). Fast jede hat doch einhundert unfertiges oder verbesserungswürdiges Stück irgendwo in einer Box versteckt. Irgendwie fehlt immer die Motivation, das Teil endlich fertig zu machen. Ständig kommen neue spannende Projekte dazwischen und das Teil liegt und liegt und liegt… Im Rahmen des Sew Alongs wollen wir diesen Stücken zu Leibe rücken und hoffentlich endlich abschließen oder die Verbesserungen vornehmen, die nötig sind um es tragbar zu machen.
Das heutige Thema beim Ufo-Abbau Sew Along ist: Vorstellung Eurer UFOs – Warum ist aus dem Projekt ein UFO geworden? Was muss noch getan werden? Habt ihr eine Reihenfolge für Eure UFOs festgelegt?
Ich muss gestehen, dass ich gar nicht so wahnsinnig viele Ufos habe. Ein Oberteil müsste grundlegend überarbeitet werden. Eine schwarze Bluse fliegt hier unfertig rum, aber schon so lange, dass ich nicht einmal mehr weiß, ob ich den Stoff noch habe, um die Ärmel zuzuschneiden. Ahem. Außerdem müsste ein Kleid aus einem wunderbaren Stoff überarbeitet werden und ich hoffe, dass ich aus dem restlichen Stoff, den ich davon noch habe, ein neues Oberteil konstruieren kann. Aber das alles ist nicht so wichtig. Das schiebe ich schon Jahre vor mir her, da kommt’s auf eins mehr oder weniger nicht an. Wirklich wichtig ist mir, dass ich endlich meine Frühlings-, äh, Herbst-, äh, Frühlings-….naja, also dass ich meine Übergangsjacke endlich fertig nähe.
Me Made Mittwoch mit Weihnachtskleid
Zum ersten Me Made Mittwoch des neuen Jahres treffen wir uns nach der Weihnachtspause, um unsere Lieblingsstücke aus dem vergangenen Jahr zu zeigen. Ganz leicht war das nicht für mich, denn ich habe einige mir sehr liebe Kleidungsstücke genäht. In harter Konkurrenz zum heute gezeigten Projekt steht mein Stoffwechsel-Ergebnis, bestehend aus Weste und Rock. Als Lieblingsteil 2014 zeige ich heute mein Weihnachtskleid – es ist Modell 123 aus Burda 9/2014.
Ich habe leider doch sehr viele Termine vom Sew Along verpasst und als das Finale anstand, war das Kleid zwar fertig – aber aufgrund von Krankheit und akuter Akku-Leere habe ich es einfach nicht geschafft zu bloggen. Der viele Zeitaufwand beim Zuschnitt hat sich doch gelohnt – an vielen Stellen trifft das etwas schwierige Karomuster (klein, 3 Farben, 3 verschiedene Streifenstärken) perfekt auf einander. Soweit es bei dem Schnitt möglich ist.
Ich bin überrascht, wie angenehm sich der Flanell mit ein ganz klein wenig Stretchanteil trägt. Das Kleid ist warm und bequem, obwohl es sehr figurnah geschnitten ist. Flanell ist für mich ein voller Erfolg und ich werde mir sicher noch das eine oder andere Winterkleid aus diesem Material nähen.
Besonders aufwendig – neben dem Muster – war bei diesem Kleid der Blindsaum und die „blinde Knopfleiste“ (oder wie auch immer man das nennen kann). Da der Stoff fein ist, wollte ich keinen maschinellen Blindsaum nehmen – die Gefahr, dass man die Maschinenstiche dann doch sieht, war mir etwas zu groß. Also habe ich komplett von Hand gesäumt. Und die Knopfleiste auf beiden Seiten innen komplett von Hand genäht. Das hat etwas gedauert. Ansonsten ist das Kleid aber wirklich schnell zusammengenäht, da nur das Oberteil gefüttert wird. Ich werde auf jeden Fall noch eine Version als Sommerkleid nähen – den passenden italienischen Stoff habe ich schon parat liegen.
Nähen für Kinder
Auf Twitter und in Nähblogs macht immer wieder der Hashtag #NfA (Nähen für Andere) die Runde. In meinem Fall ist das allermeistens für meine beiden Zwerge, also #NfK – Nähen für Kinder. Nachdem ich eine ganze Weile relativ egoistisch meine Projekte verfolgt habe, stapelten sich hier die Kinderstoffe. Schöne bunte Jerseys vom Stoffmarkt, oder zauberhafte Stücke aus Myos Restekiste. Da meine Tochter schon sehr gut artikulieren kann, was sie möchte, war klar, dass ich um eine größere NfK-Aktion nicht mehr lange drum herum komme. Dabei nähe ich Kindersachen sogar richtig gerne – sie sind unkompliziert und gehen schnell. Dank Overlock sind Longsleeves z.B. in einer Stunde zusammengenäht. Also haben meine beiden Mäuse jeweils ein neues Oberteil bekommen, das Produkt meiner doch eher zurückhaltenden Urlaubsnäherei.
Mein Jahr 2014
Nachdem mein letzter Beitrag nun auch schon sage und schreibe 24 Tage(!) her ist, beende ich das Jahr 2014 mit einem Jahresrückblick. Es war ein turbulentes Jahr für mich, in vielfacher Hinsicht. Es war das erste Jahr, das ich nach der Geburt meiner Kinder wieder komplett gearbeitet habe. Im alltäglichen Wahnsinn haben sich Arbeit, zwei Kleinkinder plus ein Teenager, Pendelei, Ehrenamt und mein Blog mehr addiert als vereint. In diesem Jahr schrieb ich 74(!) Artikel, habe zwei Freebooks und mehrere Tutorials veröffentlicht, dazu kam der sehr schöne, aber auch arbeitsintensive Herbstquilt Sew Along. Das ist eine ganze Menge…