Me Made Mittwoch mit Herbstrock

Diesen Rock wollte ich schon vor ein paar Tagen vorstellen. Passend dazu nähe ich gerade ein Oberteil – aber dank ausführlicher, leicht verständlicher Burda-Anleitung zieht sich das jetzt schon eine Weile. Außerdem wird das Oberteil nur an den wöchentlichen Nähabenden weiter genäht und ist „für Zwischendurch“ tabu. Dann also heute nur der Rock.rock

Kurz nach dem Nähen hatte ich schon dieses Bild gezeigt, heute folgen die Bilder am lebenden Objekt. Es handelt sich um den Schnitt „Romantikerin“ aus der letzten Handmade Kultur. Es ist ein einfacher Rock mit A-Linie und 6 Bahnen, Unterrock und Volant. Klingt eigentlich simpel… MMM3 Allerdings war die Anleitung nicht so super und wäre ohne Nähkenntnisse schwer zu bewältigen, vor allem für die anderen Varianten des Rockes. Der Stoff ist Flea Market Fancy grey von Denyse Schmidt. Ganz unspektakulär geshoppt im Karstadt in Bonn. Ich mag die Kombination von grau und leuchtenden Herbstfarben unheimlich gern! Der Rock ist schön bequem und mittlerweile entsprechend zerknittert…MMM4

…genau wie die Bluse. Das ist die ungeschönte Wahrheit – so sieht es bei mir aus, wenn ich einen Arbeitstag und Feierabend mit 3 Kindern hinter mir habe.

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So bin ich heute beim MMM mit einem waschechten Alltags-Outfit dabei. Und die anderen Mädels? Ob sie eher schick oder leger angezogen sind, siehst Du beim Me Made Mittwoch.

 

 

Kostüm Sew Along – Schalkragen

Heute gibt es noch einen kurzen, inoffiziellen Zwischenstand zu meinem Kostüm. Ich habe mich wirklich sehr über all die Kommentare und Ratschläge zu meinem Problem mit dem Schalkragen gefreut. Vielen Dank für all die Gedanken, die ihr euch gemacht habt und die vielen Ermutigungen, die ihr mir unter meinen frustrierten letzten Post geschrieben habt. Das hat mich wirklich noch einmal motiviert. Wer das genaue Problem mit dem Schalkragen und dem rückwärtigen Besatz noch einmal nachlesen möchte, sei auf den Artikel Kostüm Sew Along 4 verwiesen.

Ich habe den rückwärtigen Besatz also herausgetrennt und auch noch einmal neu zugeschnitten, da er durch das viele Rumprobieren schon ganz schön lädiert aussah. So habe ich den Besatz nun eingepasst: Die kurze Seite wird in den rückw. Ausschnitt eingepasst, die eingeschnittenen Ecken werden gedehnt. Die in den Kommentaren erwähnte Stütznaht hatte ich ganz zu Anfang schon gemacht – zum Glück!besatz

Die kurzen, schrägen Seiten des Besatzes habe ich direkt in die kurzen Seiten des Ausschnitt-„Rechteckes“ genäht. Das hat auch relativ gut gepasst. Dem Denkfehler, der Beleg sei zu kurz, war ich aufgesessen, weil in meinem Nähbuch das Einnähen anders dargestellt war: dort wird die kurze gebogene Seite des Besatzes über den gesamten Halsausschnitt gedehnt. Warum ich nicht gesehen habe, dass es passt, wenn man die Ecken in die eingeschnittenen Ecken einpasst – ich weiß es nicht. Vielleicht lag es am Federweißer…

Jetzt sieht es jedenfalls so aus:

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Zum Vergleich noch mal der falsch eingenähte Besatz. Die kurze gebogene Seite zeigt hier nach unten. Kann man den Unterschied erkennen?

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Jetzt könnte alles super sein. Der Besatz sieht ordentlich aus, es ergibt sich eine schöne konvexe Linie, mit der man wunderbar den hinteren Halsausschnitt mit dem Futter verbinden kann. Wäre da nicht die Schulternaht. Ich hatte das Problem schon kommen sehen, denn die Schulternaht gemeinsam von beiden Vorderteilen gebildet. Ein Teil der Schulternaht ist aber nun schon vom Beleg belegt (höhö).

Wenn ich nun das Futter einlege, passt das ganz wunderbar an den vorderen Beleg – bis zur Schulternaht, denn dort ist im Futter eine Ecke und am rückw. Belegt eine Kurve.futter1

Hier noch einmal direkt gegenüber gestellt. Das ist kein unlösbares Problem und etwas Getrickse sicher lösbar. Aber ein gut konstruierter Schnitt sieht für mich irgendwie anders aus.

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Oder sitze ich wieder einem Denkfehler auf?

Vielleicht weiß ja eine der Kreativen beim Creadienstag Rat? – Oder irgendjemandem helfen irgendjemandem einmal meine Bilder, um die Fehler zu vermeiden, die ich schon gemacht habe…

Kostüm Sew Along 4 – Zu Hülf!

Heute ist der letzte Zwischenstand des Kostüm Sew Along auf dem MMM-Blog, bevor wir in zwei Wochen zum großen Finale schreiten. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die Gute.

Yeah, es gibt einen Rock! Zumindest den Anfang davon. Die Nähte sind gesteppt, einmal ausgelassen, weil mir der Rock im Ganzen zu eng vorkam. Nun beult er an den Seitennähten etwas, was ich noch einmal korrigieren werde. rock

Auch die Länge werde ich noch einmal korrigieren. Die 4cm Saumzugabe sind nach innen gesteckt und der Rock ist über knielang. Da ich nicht die Größte bin, wird der Rock auf knapp über Knie gekürzt. Alles andere macht die Beine optisch viel kürzer, wie ich finde. Die Nähte sind schon abgesteppt. Es fehlen aber noch Paspeltaschen, Futter und Reißverschluss. Hier sieht man, dass die Seitennaht etwas beult. rock2

Der Rock hat keine Abnäher oder sonstige Anpassungsmöglichkeiten. Es sind 5 Rockteile, die ganz leicht gebogen sind, um die Hüfte auszuformen. Es ist also mehr oder weniger Glückssache, ob man hinein passt oder nicht. Aber diese Anpassungen sind ein Klacks gegen…

…die schlechte Nachricht. Schalkragen! Drama! Kragen an sich habe ich schon einige genäht. Aber dieser Kragen wird nicht an das Oberteil angenäht, sondern ist im vordersten Schnittteil mit enthalten. Dazu gibt es einen rückwertigen Besatz, der irgendwie an den vorderen Besatz und das Futter muss.

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In der Anleitung steht dazu so etwas wie „An den angesch. Oberkragenteilen der vord. Besätze die rückw. Mittelnaht steppen. Rückw. Besatz an die vord. Besätze und an den Kragen steppen.“ Achso. Klar. Auf der technischen Zeichnung kann man das Schnittteil mit Kragen erkennen und den rückwärtigen Besatz (Nummer 8) – wie oben auf dem Foto abgebildet. Was fehlt: Nahtnummer, Ausrichtung der Teile, Passezeichen – kurz: irgendetwas, das einem sagt, was wie rum gehört.

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Der Schritt davor war noch relativ einfach: Die Mittelnaht des Kragens hinten schließen, den Kragen auf den Halsausschnitt nähen, dabei an den entsprechenden Stellen in der Nahtzugabe einschneiden. Hier ein Bild vom Unterkragen. Die kniffligste Stelle ist die Ecke, an der der Kragen auf das Jackett gebogen wird – genau an der Schulternaht. Das hat bei mir noch recht gut geklappt. Bei laemmie, die denselben Schnitt näht, hatte das schon nicht mehr geklappt. Die hinteren Mittelnähte passten nicht aufeinander. Ihr Eintrag vom 2. KSA-Zwischenstand ist leider der letzte in ihrem Blog – ob sie aufgegeben hat? Zumindest bin ich nicht die Einzige, die ihre Schwierigkeiten mit dem Schnitt hat…ksa4_kragen2

Für die Innenseite zog ich dann ein Nähbuch zu Rate und zu Schalkragen finden sich diese Abbildungen: Ahja, das Runde muss in’s Eckige. So sieht das Ganze recht einleuchtend aus. Man versucht die kurze Seite der Rungung in den Kragen einzupassen und erhält mit der langen Seite der Rundung dann einen Besatz, um das Futter am Halsausschnitt sauber einzunähen.

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Blöd nur, wenn der Besatz irgendwie zu kurz ist. So herum hat er einfach nicht an den Kragen gepasst – zu kurz! In der richtigen Größe zugeschnitten ist er aber. Ich hoffe, man kann es auf diesem Bild erkennen. Mit der Rundung passt der Besatz zwar an den Kragen, aber nicht um die Ecke des Schnitteils 1. Oder soll es so eingesetzt werden, dass die Ecke des rückwärtigen Besatzes in der Ecke von Schnittteil 1 zu liegen kommt? Zu Hülf!!!

ksa4_kragen

Ich habe den Besatz ja nun mit der langen Seite an den Kragen genäht. Das passt zwar von der Länge her recht gut, aber sieht total sch… aus. So kann das doch nicht stimmen! Was also tun? Doch noch einmal anders herum versuchen? Eigenen Besatz zuschneiden?ksa4_kragen3

Es ist mittlerweile auch das Futter genäht (aber nicht fotografiert). Die Ärmel sind eingesetzt und haben Ärmelaufschläge. Insgesamt und angezogen sieht es nun so aus:

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Nun meine Frage: Top oder Flop? Weitermachen oder aufgeben? Hat jemand einen heißen Tip, wie ich das Problem mit Schalkragen und Besatz lösen kann? Bin ich doof?  (Die letzte Frage war rhethorisch…)

Was die anderen Teilnehmerinnen beim Kostüm Sew Along genäht haben, welche Hürden zu nehmen und welche Erfolge zu verzeichnen waren, findest Du im MMM-Blog. 

Ein paar Worte zum Urheberrecht

Vor kurzem habe ich durch Zufall gesehen, dass eine Tasche, die nach meinem Freebook genäht wurde, auf Dawanda verkauft wird. Ich habe ein bisschen befürchtet, dass es früher oder später zu so etwas kommen wird und möchte ein paar Worte dazu schreiben.

Mein Blog ist für mich ein Hobby, das mir sehr viel Spaß macht – das hätte ich anfangs gar nicht gedacht, denn ich nähe schon sehr lange und hatte nie das Bedürfnis, meine Sachen groß „auszustellen“. Ich habe schon immer eigene Schnittmuster entworfen und hier fliegen sehr viele Papierschnitte zu kleinen Nettigkeiten wie Taschen, Sorgenfressern, Plüschtieren etc herum. Mit meinem Blog kam die Idee, diese Schnitte zu digitalisieren. Sie lassen sich so nicht nur besser archivieren und speichern, sondern ich kann sie auch Interessierten zur Verfügung stellen. Wenn die Arbeit der Schnitterstellung einmal getan ist – wieso soll nur ich davon profitieren? So mein Gedanke.

Ich habe nicht die Absicht, mit meinem Blog oder meinen Schnittmustern Geld zu verdienen. Jede Näherin weiß, dass man mit Ebooks und Schnittmustern mit überschaubarem Aufwand auf dem digitalen Markt ein paar Euro verdienen kann – und zwar gar nicht so schlecht. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, was aber nicht bedeutet, dass meine Entwürfe „Freiwild“ sind. Mit dem Entwurf und Design meiner Schnittmuster habe ich das Urheberrecht. Das bedeutet auch, dass ich eine kommerzielle Nutzung meiner Schnitte untersagen kann. Ich tue das in jeder Anleitung und jedem Schnittmuster! Scheinbar habe ich mich nicht verständlich ausgedrückt, deswegen nochmal in aller Klarheit:

Produkte, die nach meinen Schnittmustern genäht werden, dürfen nicht verkauft werden! Sie sind ausschließlich für den Privatgebrauch!

Jeder große Verlag und auch viele Ebook- und Freebook-Ersteller untersagen die kommerzielle Nutzung von Bastel-, Strick-, Häkel-, Nähanleitungen. Von Applikationsvorlagen, von Stickmustern etc. Wenn nicht explizit dabei steht, dass man mit dem Erwerb des Musters eine  Lizenz zum Verkauf hat (zum Beispiel eine Stückzahl bis 10, wie bei Farbenmix) oder die gewerbliche Nutzung frei ist, dann dürfen danach gefertigte Endprodukte nicht verkauft werden. Das ist bei Burda so, bei Tilda – und bei Marja Katz.

Wer ein Gewerbe hat, kann seine Schnittmuster selbst erstellen oder die verwenden, bei denen eine gewerbliche Nutzung genehmigt ist. Aber mit meinen freien Schnittmustern Geld verdienen – da verstehe ich ehrlich gesagt keinen Spaß. Passend dazu habe ich mein Blog unter eine CC-3-Lizenz gestellt. Das heißt, dass meine Texte, Bilder, Schnittmuster etc unter Namensnennung verbreitet werden dürfen, eine kommerzielle Nutzung aber untersagt ist. Meine Sachen können auch weiterverarbeitet werden, müssen dann aber unter derselben Lizenz stehen.

Wenn Du dazu fragen hast oder meine Sachen z.B. als Kursmaterial verwenden möchtest, kontaktiere mich bitte!

Ich blogge HANDMADE Kultur

Was habe ich mich gefreut, als ich Anfang der Woche die aktuelle Ausgabe der Handmade Kultur in einem unscheinbaren, braunen Briefumschlag bekommen habe. Ich habe das Magazin schon im Zeitschriftenladen durchgeblättert, konnte es nun zur Probe lesen und möchte es gern in meinem Blog vorstellen. Das Magazin ist 2008 zum ersten Mal erschienen. Nach eher sporadischem Erscheinen, taktet sich seit dem letzten Jahr eine gewisse Regelmäßigkeit ein, was dem Magazin sicher gut tut. Mit 6,90€ liegt es preislich in der Mittelklasse der DIY- und Einrichtungshefte. Das Papier ist etwas stärker und der Einband aus Karton, außerdem ist das Druckbild hervorragend. Kurz: Der Preis ist absolut angemessen, für die Qualität, die einem geboten wird.cover

Auf den ersten Seiten findet sich ein Sammelsurium von Buchvorstellungen, beliebten Projekten des Online-Portals und interessanten Produkten. Danach folgt der eigentliche Inhalt. Da hat Handmade Kultur eine bunte Mischung aus verschiedensten Bastelanleitungen zu bieten, die den gesamten DIY-Bereich abdecken. Ob stricken, nähen, häkeln oder basteln. Ob Holz, Textilien oder Papier – egal, was Du machst: Es ist etwas für Dich dabei. Eingestreut sind mehrere Kochrezepte und die Vorstellung verschiedener Designer oder Handwerker. Neben dem Mehlhersteller prangt direkt ein Rezept für Sauerteigbrot und die Vorstellung außergewöhnlicher Handwerke wie der Hornbearbeitung und die Herstellung von Schnürlkasperl, hat mich beeindruckt. Es gibt auch eine Rubrik „Farbwelt“, in der in dieser Ausgabe die Farbe „Gold“ vorgestellt wird. Außerdem wird berichtet über eine mitreißende Nachbarschaftsaktion in Hambug, die Handmade Kultur Blogstars und die „Keimzelle“ des Urban Gardening in Hamburg. Besonders gut hat mir der Artikel über die Abschlussarbeit einer Designerin gefallen. Sie hat Spitzendecken bei der Raumgestaltung verwendet: als Regalablage, Teppich oder Lampenschirm.spitzen

Eine tolle Idee ist die Vorstellung der DIY-Schmankerl in einer bestimmten Stadt. In der aktuellen Ausgabe ist das Bremen. Was mir etwas fehlt, ist ein Stadtplan, so dass man auf den ersten Blick sieht, wo was ist. Das wäre als regelmäßige Rubrik wirklich toll: Es wird eine Stadt vorgestellt inklusive toller Bezugsquellen und sehenswerter Orte/Ausstellungen etc. Dann könnte man sich bei jeder Städtereise gezielt an den strategisch wichtigen Stellen positionieren, um nichts zu verpassen.

Auch wenn die Cover der letzten Ausgaben designtechnisch noch nicht ganz konsistent sind, habe ich das Gefühl, dass sich das Magazin selbst findet. Design und Layout sind jung und frisch, ohne dass es anstrengend wirkt. Die fotografische Gestaltung der Projekte, vor allem auch der Rezepte, ist ein Augenschmaus.

rezepte

Nicht alle Projekte würde ich nacharbeiten wollen. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass ich einen Sesselbezug häkeln und mit übergroßen Kirschen versehen werde. Das geht meiner Meinung nach schon hart an die Grenze des guten Geschmackes. Ein gehäkeltes Monster muss in meiner Familie auch nicht unbedingt sein. Aber man kann bei der Vielfalt der Materialien und Projekte nicht erwarten, dass einem alles gefällt.

Es sind auch Klassiker vertreten, wie das Basteln der Blumenpresse, die Konstruktion des Kinderschreibtisches oder die Anleitungen für die gefalteten Monde. Das sind zwar keine neuen Ideen, aber die gute Aufmachung der Beschreibungen machen das wieder wett. Insgesamt sind deutlich mehr Tops als Flops vertreten. Die Strickanleitung dieses Pullovers zum Beispiel hat mich wirklich animiert, mal wieder die Stricksachen in die Hand zu nehmen.

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Ich wollte eine Anleitung testen und habe natürlich das Schnittmuster für den Rock in 3 Variationen gewählt. Ich habe die einfachste Version des Rockes, die „Romantikerin“ genäht. Auch wenn die Designbeispiele schön sind, muss ich sagen, dass es bei der Anleitung doch ganz schön hapert. Es geht damit los, dass es keine Größentabelle gibt. Klar, kommt es bei einem Rock nicht so darauf an, ich kann die nötigen Änderungen im Zweifelsfall schnell selbst machen. Eine Nähanfängerin kann das aber wahrscheinlich nicht. Ich habe normalerweise eine 36 oder 38 und habe hier vorsichtshalber die 38 genäht, frei nach dem Motto: enger machen geht immer. Die 38 hat gepasst, hätte aber auch nicht kleiner sein dürfen. Außerdem sind die Angaben für die benötigte Stoffmenge mehr als dürftig. Normalerweise gibt es eine Angabe, wieviele Meter Stoff bei einer Breite von z.b. 1,50 m gekauft werden müssen – abhängig von der zu nähenden Größe. Hier steht bei der Materialangabe nur, man bräuchte 1,50m davon und 1,70 davon und man weiß nicht, was damit nun genau gemeint ist. Ich habe auf gut Glück gekauft – naja. Sagen wir, es hat gereicht.rockanleitung

Die Anleitung ist mit Skizzen unterlegt, was ich schön finde – aber leider nicht ausreichend. Es fehlt eine technische Zeichnung, auf der alle Schnittmusterteile klar erkennbar sind, inklusive aller Markierungen. Auf dem Schnittmusterplan sind die Schnittteile nämlich so ineinander geschachtelt, dass sie nur sehr, sehr schwer auseinander zu halten sind. Die Linien fließen ineinander und wenn man nicht genau weiß, wie das Schnittteil fertig aussehen soll, wird es haarig. Ich würde mich durchaus als erfahren im Kopieren von Schnittbögen bezeichnen – aber über diesem Bogen habe ich mir echt die Haare gerauft. Bei der einfachsten Variante des Rockes hat das Nähen ganz gut geklappt. Für die komplizierteren Versionen mit Zipper und Falten ist die Anleitung zu dürftig. Da hapert es schon an der genauen Beschreibung, welche Schnittteile nun genau zugeschnitten werden müssen.rockAuch wenn mir mein Ergebnis sehr gut gefällt, lautet mein Fazit leider: Für Anfänger nicht geeignet. Das finde ich sehr schade, weil die Varianten des Rockes wirklich schön sind.

Alles in allem hat mir das Handmade Kultur Magazin gut gefallen. Ich fand die Vielfalt und Ausgewogenheit der Artikel sehr gut. Sie könnten thematisch besser geordnet sein, so dass zumindest ähnliche Materialien näher beieinander stehen. In der aktuellen Ausgabe geht es bunt durcheinander, was sicher gewollt ist. Für mich ist es aber etwas zu verwirrend, vor allem wenn ich etwas Bestimmtes suche. Die Qualität der Näh-Anleitung sollte verbessert werden, für die anderen Methoden habe ich es noch nicht ausprobiert.

Schön finde ich, dass es neben der Print-Version noch ein Online-Portal gibt. Dort findet man Kreativ-Blogs mit Anleitungen, Verkäufer, Veranstaltungen und Kurse. Von der Aufmachung her ist es ähnlich wie Pinterest mit seinen Pinnwänden. Viele bunte Bilder und Kästchen verteilen sich mehr oder weniger ungeordnet über den Bildschirm. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht. Auf der Startseite wird zufallsmäßig eine Auswahl der aktuellsten und beliebtesten Projekte gezeigt. Man kann sich aber auch die Top 40 anzeigen lassen oder, nach Kategorien sortiert, nur die Nähanleitungen oder nur die Rezepte anschauen. Das ist sehr schön gelöst und genau die Art von Struktur, die mir im Magazin etwas fehlt. Man kann sich dort auch mit seinem Blog verlinken, mit anderen austauschen, oder einfach nur ein stiller Leser sein. Schau doch auch mal vorbei bei Handmade Kultur – es lohnt sich!