Kostüm Sew Along Zwischenstand

Ich muss zugeben, dass ich bis jetzt noch nicht wahnsinnig viel geschafft habe für das Kostüm Sew Along. Ich habe weder ein Probeteil genäht, noch ein zweites Jackett. Ich habe keinen Schnitt geändert und nicht schon vor Tagen angefangen. Viele andere Teilnehmerinnen waren deutlich fleißiger als ich.

Da mich die Herbstjacken meiner Kinder etwas beschäftigt haben, habe ich erst vorgestern Abend angefangen. Dann habe ich aber auch gleich bis Mitternacht gemacht, um heute pünktlich etwas präsentieren zu können. Zuerst musste ich etwas überlegen, welche Größe ich wähle. Laute Burda-Maßtabelle habe ich eine glatte 38, früher habe ich allerdings immer 36 genäht und die Sachen passen auch noch. Ich konnte mich noch gut an reichliche Bequemlichkeitszugaben erinnern und dass ich immer daneben lag, wenn ich eine 38 probierte. Frei nach dem Motto „Enger nähen geht immer“ habe ich dann die 38 kopiert und grob mit einem passenden Blazer verglichen – das sah gut aus.

Also habe ich meinen feinen Cord angeschnitten. Als ich die Teile dann so vor mir liegen sah, wollte ich auch unbedingt wissen, ob es passt. Da ich nicht erst noch Einlagen, Paspeltaschen etc nähen wollte, habe ich die 4 Schnittteile mit großen Heftstichen schnell zusammengenäht – et voilà! (Ich weiß, ich seh ein bißchen müde, erkältet und ungeschminkt aus).

vorn

Ich bin selber überrascht, dass es auf Anhieb und ohne Korrekturen eigentlich ganz ordentlich sitzt – oder hat jemand einen Änderungsvorschlag zu machen? Von der Seite sieht es so aus:

Seitenansicht

Die Abnäher hinten sind erst einmal nur grob festgesteckt. Das ist die Rückansicht: rueckseite

Was mich etwas stört: der Blazer wird sehr kurz. Ich habe 4cm Saumzugabe zugefügt und wenn man sich die wegdenkt… nunja. Ich denke, es wird trotzdem ein schönes Kostüm.

Was fehlt noch? Eigentlich alles. Die Heftnähte muss ich wieder auftrennen, dann Paspeltasche und Abnäher nähen. Danach wieder zusammenfügen und Ärmel, Kragen und Futter in Angriff nehmen. Es ist also noch ein weiter weg, aber ich freue mich darauf. Ich bin sehr gespannt, wie weit die anderen Teilnehmerinnen beim Kostüm Sew Along schon sind.

Herbstkind Sew Along – Mädchenblazer

Ganz fix möchte ich noch den Zwischenstand des Mädchenblazers für das Herbstkind Sew Along zeigen. Die Nähte des Blazers habe ich doppelt in rot abgesteppt. Die Ärmel sind eingesetzt, auf der Rückseite passt die Naht genau auf die Teilungsnaht des Ärmels. Den Ärmel habe ich nun noch mit Vlieseline gefüttert, weil ich das Baumwollvlies leider nicht mehr bekommen habe. Aber so wird es trotzdem schön warm.

aermel

Auch das Futter ist schon fertig. Ich habe nun Baumwollfleece und einen blauen Futtertaft genommen. Im Futter habe ich die Nähte ebenfalls doppelt in rot abgesteppt und die Ärmel schon eingesetzt.

futter

Zufällig habe ich auch die perfekten Knöpfe gefunden: Sie sind auch blau und es ist ein schöner Schmetterling darauf. Bei der Anprobe bekam Liese heute morgen sooo strahlende Augen. Da hat sich die Arbeit doch wirklich gelohnt!

knoepfe

Nun bin langsam etwas gerädert – 3 Jacken in zwei parallelen Sew Alongs – puh! Wie mein Mann aussieht, weiß ich auch nicht mehr, aber ich denke morgen Abend lege ich mal eine Pause ein. Für das Finale bin ich zuversichtlich. Und vielleicht schaffe ich noch einen kleinen Rock für Lieschen – dann kann sie mit mir im Kostüm Sew Along Finale mit vortanzen 😉 Ich freue mich jedenfalls, dass ich weiterhin im Zeitplan liege und schicke Lieschens Blazer zu Beas Herbstkind Sew Along!

Gurtschoner

Sabberschutz für Babytrage – Tutorial

Eine Freundin hat mich gestern gebeten, einen Gurtschoner für ihre Babytrage zu nähen. Ich kenne das noch von meinem Fefe: er hat sich auch immer in den Trägern der Manduca festgebissen und sie angesabbert, dass schnell alles nass und kalt und bäh war. Ich hatte einen gekauften Sabberschutz von Manduca, der allerdings alles andere als optimal ist. Er ist nicht gefüttert, sondern einfach aus zwei Lagen Nicki – so ist er immer verrutscht und war schnell durchgeweicht.

Also habe ich schnell ein Schnitmuster entworfen und den Gurtschoner genäht. Das ging ruckizucki und vom Ergebnis bin ich sehr begeistert. Er ist doppelt gefüttert und so richtig stabil und saugfähig. Und schöner ist er außerdem! Genau das Richtige für einen kleinen Jungen und deswegen geht es auch direkt mit zu Made4Boys.

Der Sabberschutz ist gut geeignet für Nähanfänger und ein tolles Geschenk oder Mitbringsel für frisch gebackene Eltern mit kleinen Traglingen. Bei der Größe habe ich mich an der Manduca orientiert, es sollte aber auch für andere Babytragen passen.

promopick

Als Material habe ich Jersey verwendet, da reicht auch ein Reststück locker aus. Als Futter habe ich Baumwoll-Vlies in Bioqualität genommen. Dieses Material liebe ich, weil es nicht nur gut füttert, sondern auch von einwandfreier Qualität ist, was bei durchgesabberten Babysachen ja nicht ganz unwichtig ist. Ich kaufe den immer bei MYO Stoffe, konventionelle Vlieseline funktioniert aber sicher genauso gut. Außerdem brauchst Du noch Druckknöpfe oder Klettverschluss.

Lade das Schnittmuster herunter: Schnittmuster

Zunächst schneidest Du alle Teile zu. Im Schnittmuster ist 1cm Nahtzugabe enthalten. Für einen Sabberschutz brauchst Du 2 mal Futter, einmal Außenstoff und einmal Innenstoff. Als Stoff kannst Du natürlich auch Webware verwenden oder den Sabberschutz ganz ohne Futter machen. Es empfiehlt sich, den Gurtschoner direkt als Paar zu nähen. Dann kann man entweder an jedem Träger einen anbringen, oder einen als Reserve bereithalten, falls mal gewaschen werden muss.

step1

Lege den Stoff jeweils auf das Futter und dann die Teile rechts auf rechts aufeinander.

step2

Du erhältst dann ein „Sandwich“, bei dem die Stoffe innen mit den schönen Seiten aufeinander liegen. Das Futter liegt jeweils außen.

step3

Nähe die Teile mit 1cm Nahtzugabe zusammen und lasse dabei eine Wendeöffnung von ca. 5cm. Je dicker Dein Futter ist, desto größer muss die Wendeöffnung sein. Wenn Du schlecht um die Kurven kommst, versuche die Stichlänge zu verkleinern (viele kleine Stiche) und den Nähfußdruck zu verringern (falls das geht).

step4

Schneide die Nahtzugabe zurück. An den Kurven schneidest Du kleine Keile ein, damit die Form nach dem Wenden schöner wird.

step4einhalb

Dann wendest Du den Sabberschutz und formst die Kurven aus. Schlage an der Wendeöffnung die Nahtzugabe nach innen und stecke sie fest.

step5

Jetzt steppst Du den Rand noch einmal nähfüßchenbreit ab. Dabei schließt Du die Wendeöffnung.

step6

Jetzt brauchst Du nur noch Druckknöpfe oder einen Klettverschluss anbringen und schon ist der Sabberschutz fertig!

So sieht das Ganze dann in Action aus – wir haben beim Foto beide etwas zu sehr rumgezappelt. Wie das eben so ist mit Kleinkind…

action

Das Schnittmuster kannst Du hier gratis herunterladen, wie immer nur für den Privatgebrauch. Ich würde mich über Feedback sehr freuen – vielleicht zeigst Du mir ja Deinen Sabberschutz den Sabberschutz, den Du genäht hast?

Nachtrag: Ich wurde nun öfter gefragt, wieso da „dieses Loch“ ist. Das hat genau genommen keine bestimmte Funktion, außer dass ich es so schöner fand. Man kann natürlich auch ein einfaches Rechteck mit Druckknöpfen zu einem Gurtschoner schließen. Der Vorteil bei zwei „Riemen“ ist, dass man sie auch „über Kreuz“ knöpfen kann. Dazu muss man die Druckknöpfe natürlich so anbringen, dass einmal die linke Seite oben ist und einmal die rechte. Dann kann das Kind – oder sonstige Umstände – den Sabberschutz nicht so leicht aufziehen oder aufknöpfen.

 

Herbstkind Sew Along – Cordjacke

Das Herbstkind Sew Along bei Bea geht in die heiße Phase! Ich habe gestern Abend ordentlich was geschafft und den Tascheneingriff und den Taschenbeutel genäht. Danach habe ich die Ärmelnähte der Außenjacke geschlossen. So sieht das ganze dann aus: Der Tascheneingriff hat ein oranges Bündchen bekommen. Der Taschenbeutel ist aus demselben Ringeljersey wie das Futter, abgesetzt mit einer roten Ziernaht.

außen

Dann habe ich das Futter ausgeschnitten. Aus tollem petrolfarbenen Baumwoll-Fleece und Ringeljersey. Eigentlich hatte ich geplant, auch die Kapuze aus Ringeljersey zu machen, um einen weiteren, außen sichtbaren Akzent zu haben. Aber leider hat er nicht gereicht. Also habe ich einfach den Kuschel-Fleece genommen und das ist eine sehr gute Alternative – vor allem, wenn man Wert auf warme Ohren legt. Als ich alle Teile aneinander genäht hatte, setzte ich die Jacken zusammen und hatte diesen typischen Honk-Moment, den man beim Nähen öfter mal hat, wenn man Mist gebaut hat. Ich war beim Zuschneiden wohl etwas unkonzentriert und habe nicht beachtet, dass man bei einem asymmetrischen Vorderteil das Futter spiegelverkehrt zuschneiden muss. Das Innenteil passte somit nicht in die Cordjacke: vorn lag die breite Seite des Vorderteils mit der schmalen Seite des Futters aufeinander.

Aber so ist das eben beim Nähen. Manchmal fehlt das bißchen Nachdenken oder räumliches Vorstellungsvermögen, manchmal steht man einfach auf dem Schlauch. Und manchmal macht man eben total bescheuerte Fehler. Honk-Moment eben.

innenjacke

Also habe ich alles aufgetrennt. Überraschenderweise geht das bei einer Ovi-Naht deutlich schneller als bei einer normalen Naht – zumindest wenn man weiß wie 😉 Da ich heute nicht auf Arbeit gehen konnte, habe ich das heute Vormittag fertig gemacht, neu zusammen genäht – und: Tadaaa!

Es passt alles!

ineinander

Nun fehlen noch die Bündchen an Ärmeln, Saum und Kapuze und der Reißverschluss. Den muss ich erst noch besorgen, denn bei MYO gab es vorhin zwar noch mehr des tollen Baumwoll-Fleece, aber leider keinen passenden Reißverschluss in der passenden Farbe…

Jetzt geht es wieder weiter mit dem Blazer für Lieschen und ich hoffe, dass ich bis zum Finale alles schaffe.

In diesem Sinne: Lass das Pedal glühen!

 

Der 3. Geburtstag

Heute ist mein Lieschen 3 Jahre alt geworden und wir hatten einen tollen Tag. Gestern Abend hatte ich noch ganz schön zu tun: Zebrakuchen backen und mit Zebrastreifen verzieren, Brot backen, Holundersuppe kochen, Cellounterricht, Geschenke einpacken – und: schnell, schnell ein Geburtstagsshirt fertig nähen und dem alten Puppenhaus den letzten Feinschliff geben. Und das alles nach der Arbeit – puh! Ich brauche dringend so etwas wie einen Zeit-Expander.

Das Puppenhaus hatte ich mal auf der Straße gefunden. Es war eigentlich nicht sehr hübsch, aber dran vorbeigehen konnte ich auch nicht. Das Holz ist sehr dunkel und es war rot-schwarz(!) angestrichen. Ein paar Treppenstufen fehlen…

puppenhaus_old2puppenhaus_old

Also nahm ich mir einen Pinsel und habe es angestrichen. Das war gar nicht so einfach, denn ich musste natürlich mehrfach über das Holz streichen, damit die Farbe auch richtig deckt. Es gibt viele kleine Winkel, an die man schlecht rankommt – und ich habe natürlich auch die Dachschrägen von innen und die Fussböden von unten bemalt. Ich habe hauptsächlich weiß verwendet, weil es sehr neutral und freundlich ist. Die vorher schwarzen Balken habe ich hellblau gestrichen. Und die Treppen haben einen schönen, warmen Beerenton bekommen.

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Die Dachbalken habe ich mit beerenfarbenen Herzen verziert. Ich habe auch noch mehr Deko, aber die möchte ich mit Liese zusammen anbringen. Um das Haus komplett zu machen, hatten wir noch ein paar Möbel besorgt. Das war gar nicht so einfach, denn die meisten Puppenhausmöbel sind so unverschämt teuer, dass man eher über neue Möbel für das echte Wohnzimmer nachdenken kann, als ein Puppenhaus einzurichten…

puppenhaus

Der Maus hat es auf jeden Fall sehr gefallen. Und das ist es in seiner ganzen Pracht:

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Eben sah man auch schon das Geburtstagsshirt von Liese, das sie heute auch im Kindergarten anhatte. Man sieht dem Shirt etwas an, dass es mit glühender Nadel fertig genäht wurde. Mit einigen Details bin ich daher nicht 100prozentig zufrieden…

liese

Da die Familie weit weg ist, gibt es an Geburtstagen bei uns jede Menge Pakete auszupacken. Und das ist so toll! Das Wohnzimmer sah danach natürlich sehr chaotisch aus, aber diese Fotos behalte ich wohl eher für mich…

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Das ist es noch einmal in seiner gesamten Pracht. Ja, ich weiß. Die Bündchenfarbe und so. Und auch die etwas wellige, superschnell applizierte, unförmige phantasievolle Drei. Aber so ist es eben unique und das ist ja auch etwas.

shirt

Ich freue mich sehr, dass ich das Großprojekt Puppenhaus so gut voran gebracht habe. Da steckt jede Menge Arbeit drin, auch wenn man das dem Häuschen nicht ansieht. Deswegen mache ich es heute zu meinem Dienstagsprojekt und reihe es bei den anderen schönen Sachen beim Creadienstag ein.