Große runde Stranddecke nähen aus afrikanischem Waxprint

Am vorletzten Wochenende war ich mit einem Rudel netter Nähnerds im Waxprint-Laden in Köln Kalk (hier gibt es mehr Infos). Dort gibt es wunderbare Stoffe mit afrikanischen Mustern. Die Coupons sind recht groß, so dass sie sich gut teilen lassen und ich schlug ordentlich zu – denn so ein bisschen Fernweh machen die Stoffe. Ein Stoff gefiel mir so gut, dass ich den 5.5m Coupon allein mitnahm, ganz ohne zu teilen. Und mir war ziemlich schnell klar was ich aus dem Stoff nähen wollte: Eine Stranddecke. Eine runde Stranddecke. Eine sehr, sehr große, runde Stranddecke. Solche hatte ich letztens mit Ethno-Print über personalisierte Werbung in einem sozialen Netzwerk gesehen – sie hatten mir so gefallen, kosteten fast nichts und waren (wie zu erwarten) aus so miesem Material, dass ich sie nicht bestellen wollte. Also selber nähen, aus guter Baumwolle mit schönem Waxprint.mit_kissen

Da die Decke möglichst die volle Breite des Stoffes (bei diesem sind das 1,20m) ausschöpfen wollte, entschied ich mich, zwei Halbkreise zuzuschneiden, mit einem Radius von 1,20m, also der vollen Stoffbreite. Ich faltete den Stoff so, dass sowohl an den offenen Stoffkanten als auch im Stoffbruch der Stoff auf 1,20m Breite lag (als Quadrat quasi). Dann knotete ich einen Stift an ein Band, maß die Stoffbreite ab und machte dort einen Knoten.

stoff_legen

Was nun folgt, kennen sicherlich die meisten. Genauso kann man auch einen Tellerrock anzeichnen. Ich befestigte den Knoten in der einen Ecke des Stoffbruches (aber 1cm vom Rand entfernt, als Nahtzugabe), spannte das Band und konnte so einen Viertelkreis auf den Stoff zeichnen. Zugeschnitten habe ich mit ca. 1cm Abstand zur Kreislinie (Augenmaß), um eine Nahtzugabe für den Rand zu erhalten. Beim Aufklappen des Stoffes ergab sich so ein Halbkreis mit 2,40m Durchmesser. Dasselbe wiederholte ich spiegelverkehrt (linke Stoffseite beachten!), um den zweiten Halbkreis zu erhalten. Der Einfachheit halber, habe ich dazu einfach vom anderen Ende des Stoffstückes die 1,20m umgeklappt. anzeichnen

Beide Halbkreise habe ich rechts auf rechts zusammen genäht und war damit schon fast fertig. Aber ein bisschen Zierrat muss natürlich auch an so eine Stranddecke und ich fand Bommelborte die passende Wahl. Also habe ich berechnet, wie der Umfang des Kreises ist (= pixDurchmesser ) und bin auf ca. 7,5m gekommen. Da sich Rundungen beim Nähen oft etwas dehnen, habe ich nicht exakt 7,5m abgemessen, sondern einfach 10m gekauft und ohne weiter zu messen angenäht. Natürlich blieb etwas über, aber bei so großen Längen wäre mir messen und abstecken zu umständlich gewesen.

versäubern_bommeln

Dann habe ich den Rand an der Overlock genäht, dabei zeigte der Bortenrand zum Rand der Stranddecke und die Bommeln zur Kreisfläche. Die Borte habe ich auf der rechten Stoffseite angenäht und dabei Stoff und Borte so geführt, dass das Ende der Borte genau zwischen beiden Nadeln lag und so von der linken Nadel mitgefasst wurde. Natürlich funktioniert das auch mit der Nähmaschine mit einem Overlock- oder Zickzack-Stich.

bommel_naht

Danach konnte ich den Rand nach innen klappen (die Bommeln zeigen dadurch nach außen) und habe ihn noch einmal schmal mit der Nähmaschine abgesteppt. Voilà: ein schicker Bommelrand ist entstanden.

bommeln_naht2

So schnell ging das mit der Stranddecke… Dann schnell in der Dämmerung noch zum Spielplatz geflitzt und einmal auf dem Sand ausgebreitet.

gesamt

Riesenteil. Wunderschön. Probe gelegen für den Urlaub… ja, die Decke kann was. stranddecke

Zusammengelegt nimmt die Decke übrigens kaum Platz weg – allen Unkenrufen zum Trotz passt sie hervorragend in den Reisekoffer. Theoretisch sogar in die Handtasche. Gar keine schlechte Idee, man sollte immer eine muckelige Stranddecke dabei haben. Für alle Fälle. Ob es heute andere, schöne Sommer- und Urlaubsprojekte gebloggt wurden, seht ihr beim Creadienstag.

Herbstquilt Sew Along – Wer ist dabei?

September! Das Jahr rauscht nur so an mir vorbei und plötzlich ist Herbst. Keine Ahnung, wie das so schnell passieren konnte. Der Sommer schwächelte die meiste Zeit erheblich und war viel zu schnell vorüber, so dass im August schon Herbstgefühle aufkamen. Ich persönlich brauche für die kalte Jahreszeit vor allem 3 Dinge: heißen Tee zum Aufwärmen, Schokolade und eine warme Kuscheldecke.

Seit langem schwebt mir für das Einkuscheln auf der Couch eine warme, knallbunte Patchwork-Decke vor. Ich bin jetzt nicht gerade die Spezialistin für Quilts und bei der Vielzahl der Stoffteile braucht man schon einen langen Atem. Also hatte ich die Idee für einen Herbstquilt Sew Along: gemeinsam Muster suchen, Stoffe zeigen und nähen – Schrittchen für Schrittchen.herbstquilt_SAEin Sew Along funktioniert natürlich nur mit mehr als einer Person – deswegen die Frage: Wer hat Lust? Wer ist dabei?

Es ist nicht wichtig, ob es ein großes oder kleines Projekt ist. Ob es schon angefangen ist oder noch komplett ungeplant. Ob man aus Zeitgründen mal einen Termin auslässt, später dazu kommt oder emsig ganz vorn mit dabei ist. Für den Austausch untereinander ist es natürlich von Vorteil, wenn sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene Lust haben, sich zu beteiligen.

Das Bildchen könnt ihr sehr gern mitnehmen und auf euer Blog heften – getreu dem Motto: Spread the word 😉

Als Terminplan würde mir folgendes vorschweben:

7.09. – Muster, Muster, Muster! Welches Muster möchte ich wählen? – Ich starte simpel mit Quadraten – Ich bin erfahren und möchte ein komplizierteres Muster ausprobieren – Ich präsentiere mein angefangenes Projekt – Ich habe noch gar keine Idee und schaue mich erst einmal bei den anderen um.

14.09. – Bunte Blätter, bunte Farben – das sind meine Stoffe. Ich nähe einen Quilt aus Reststücken – Ich habe groß eingekauft und zeige meine Schätze – Jeder Schnipsel hat eine eigene Bedeutung – Ich habe noch gar nichts und brauche Einkaufstipps.

21.09. – Schnipp & Schnapp, Roll & Ratsch: der Zuschneidemarathon. Mit Schneidematte und Rollschneider geht alles ganz fix – Ich bin tapfer und schneide mit der Schere – Hilfe! Mir fehlen noch Stoff&Muster! – Ich bin schon etwas weiter und habe schon genäht.

28.09. – Nähen. Die ersten Nähte sind gemacht – Ich nähe mit der Hand/mit der Maschine – Mit diesen Tricks geht das Nähen schneller – Die ersten Blöcke sind schon fertig – Wartet auf mich! Ich schneide noch!

5.10. – Fertige Blöcke Teil I. Mein Quilt wächst und gedeiht – Die ersten größeren Blöcke sind fertig und zusammengesetzt – Wie bekomme ich die blöden Ecken gerade? – In der Ruhe liegt die Kraft: Ich puzzele erst einmal meine Sechsecke um Schablonen

12.10. – Fertige Blöcke Teil II. Die letzten Teile sind zusammengesetzt: Die Vorderseite ist fertig – Schiefe Ecken haben Charme – Ich habe es total vermurkst und trenne noch einmal auf – Ich habe gerade erst angefangen zu nähen und lege jetzt den Turbo ein.

19.10. – Vorderseite – Wattierung – Rückseite: der Quilt wird verbunden. Schieben, Ziehen, Anpassen, so wird mein Quilt gerade – Gut geheftet ist halb gequiltet – Mist! Ich habe den Stoff für die Rückseite vergessen und gehe noch einmal einkaufen.

26.10. – Gerade Linien, Blumenmuster: Jetzt wird gequiltet! – Fingerhut und viel Geduld: Ich quilte von Hand – Wie bekomme ich diese Wurst unter die Maschine? – Moment, ich nähe noch! – Ich bin schon fertig und nähe noch passende Kissen.

2.11. – Geschafft! – Endlich fertig, mein Quilt kann sich sehen lassen – Ich habe mich schon seit einer Woche eingekuschelt und stehe nicht mehr auf – Das ist der tollste Hochzeitsquilt aller Zeiten! – Die Schmusedecke ist fertig: Jetzt kann das Baby kommen.