Teil 3 beim Ufo-Abbau Sew Along, so schnell ging das! Ich habe es zum letzten Termin beim besten Willen nicht geschafft, weil ich für die Annäherung doch einiges vorzubereiten hatte. Ich habe an meiner Jacke also nicht viel genäht, mich aber mental viel damit auseinander gesetzt. Gemeinsam mit den versierten Damen vom Kölner Nähstammtisch habe ich kurz beraten, ob und wie man die Jacke besser auf Taille bringen könnte. Entweder über die Seitennaht oder das Hinzufügen von Abnähern im Rücken. Auch über einen Riegel habe ich nachgedacht. Bei der Annäherung hatte ich die Jacke mit und von vielen Seiten gehört, ich solle sie unbedingt fertig nähen. Gut, dass ich dort einige Nähnerds um ihre Meinung gefragt habe! Die Passform wurde als gut beurteilt und eine Taillierung als nicht unbedingt nötig – denn es ist ohnehin kein klassischer Blazer-Schnitt und die Jacke ist nicht so weit, dass sie kastig wirkt. Was für ein Glück, dass ich diesen Austausch hatte! Mit der Motivation habe ich die Fütterung zusammen genäht.
Die Abnäher in der Fütterung sind auch schon drin, aber ich habe mich gegen ein Füttern der Ärmel entschieden. Sie erschienen mir dazu zu eng und unbeweglich. Für eine Übergangsjacke reicht eigentlich auch eine Fütterung des Oberteils. Die Ärmel habe ich dennoch ein wenig ausgelassen und jetzt gefallen sie mir viel besser.
Das alles habe ich Sonntag genäht, nach viel zu wenig Schlaf und einer gehörigen Portion Frustration über mein Herzekleid. Die Arbeit an der Jacke hat mich neu motiviert und so wollte ich direkt den Kragen anbringen. Also habe ich die Einlage zugeschnitten, aufgebügelt, geheftet und genäht. Nahtzugabe zurück und einschneiden, wenden – und. Ja, genau. Ich habe natürlich nicht rechts auf rechts zusammengenäht und nach dem Wenden zeigte eine Seite des Kragens wunderschön die Einlage statt des Oberstoffes. Tolle Wurst. Nach dem Trennen und neu Zusammenstecken war schnell klar: Die Nahtzugabe ist so großzügig zurück geschnitten, dass der Kragen nicht mehr zu gebrauchen ist. Also neu zuschneiden.
Das ist jetzt natürlich nicht so schlimm. Aber ich habe dann Sonntag vorsichtshalber erst einmal aufgehört. Ich wollte nicht die Paspeltaschen nähen, den Stoff einschneiden und völlig übermüdet einen dummen Schusselfehler machen und die Jacke komplett versauen. Also liegt die Jacke erst einmal wieder im Dornröschenschlaf, während ich mir mit den Kindern im Erzgebirge einen kurzen Winterurlaub bei meinen Eltern gönne. Bis zum letzten Termin nächste Woche werde ich die Jacke auf keinen Fall fertig haben, die Termindichte und -knappheit des Sew Alongs hatte mich dann doch etwas zum falschen Zeitpunkt erwischt. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Jacke bald fertig sein wird. Denn viel ist zum Glück nicht mehr zu tun und ich bin auf jeden Fall wieder motiviert, weiter zu machen. Die anderen Ufo-Bekämpferinnen findet ihr wieder bei Muriel.