Ach, Herbst! Auch wenn es draußen nass und kalt wird, finde ich diese Jahreszeit berauschend. Wir sind immer viel draußen, lassen uns vom Wind durchpusten und genießen, dass Park und Wälder ruhiger werden. Das Schöne am Herbst ist, dass man nicht viel tun muss, um volle Taschen zu bekommen. Die Früchte des Herbstes lassen sich einfach aufsammeln, egal ob Haselnüsse, bunte Blätter, Bucheckern oder Kastanien. Letztere werden natürlich besonders gern gesammelt, nicht nur wegen der betörenden Farbe. Noch lieber mag ich die kleinen Schwestern, die Maronen oder Esskastanien. Dieses Jahr habe ich sehr fleißig gesammelt und die Maronen in der Küche verwertet. Das, was vom Zwischendurch-Naschen übrig geblieben ist, habe ich zu Likör umgesetzt und verbacken – heraus kam ein ganz passables Rezept für Maronen-Muffins, das ich gern mit euch teilen möchte. Genau, es ist sogar so passabel, dass es entgegen aller Vorsätze als allererstes Rezept auf diesen Blog gelangt ist.
Zutaten:
Ca. 30 Maronen (ungeschält etwa 280g)
125g Mehl
75g Zucker
1Päckchen Vanillin-Zucker
2 TL Backpulver
2 Eier
75ml Öl
Bittermandelaroma
Für die Füllung zusätzlich:
80g Zucker
1 EL Back-Kakao
evtl etwas Portwein (oder Wasser/Kirschsaft)
Backzeit: 20 Minuten bei 200°C (Ober- und Unterhitze)
Zunächst müssen die Maronen geschält werden. Dazu den Zipfel abschneiden und die dicke Unterseite kreuzweise mit einem Messer einritzen. In Wasser etwa 5 Minuten kochen, danach im Backofen bei 200°C 20 Minuten rösten, öfter mal durchrütteln. Durch die Hitze springt die Schale der Maronen auf, wenn sie ein wenig abgekühlt sind, können sie gut geschält werden. Je frischer die Maronen sind, desto schwieriger ist es, auch das kleine, braune Häutchen zu entfernen. Entweder man lässt die Maronen ein paar Tage liegen, oder man lässt die Haut einfach dran – uns zumindest hat das bisher beim Backen nicht gestört.
Wenn die Maronen geschält sind, werden 50g abgewogen und mit dem Messer gehackt. Die gehackten Maronen sind für die Füllung der Muffins und es ist etwas Geschmackssache, wie fein man die Stückchen mag. Ich habe es gern etwas knackiger, so dass die gehackten Maronen etwas größer waren als die normalen gehackten Haselnüsse, die man für das Backen kaufen kann. Dann werden 80g Zucker in der Pfanne geschmolzen und karamellisiert. Wenn der Zucker flüssig wird, gibt man die Maronen zu, bis das Karamell hellbraun wird. Dann den Kakao zufügen und mit einem Schuss Portwein ablöschen. Wer ohne Alkohol backen möchte, kann den Port auch durch Wasser oder Kirschsaft ersetzen. Die Füllung beiseite stellen.
Die restlichen Maronen in der Küchenmaschine oder im Universalzerkleinerer zu Mehl mahlen. Dabei kamen bei mir ca. 100g Maronenmehl heraus. Wer weniger oder mehr hat, kann das Rezept entsprechend anpassen: Kastanienmehl und Weizenmehl sollten zusammen 225g ergeben. Den Backofen auf 200°C vorheizen. Für den Teig das Mehl, Maronenmehl, den Zucker, Vanillinzucker und Backpulver in einer Schüssel vermischen. Eier und Öl separat schaumig schlagen, danach die Milch und wenige Tropfen Bittermandelaroma einrühren. Eiermasse mit den restlichen Zutaten schnell zu einem Teig verrühren und in Muffin-Förmchen füllen. Die Füllung auf die Muffins verteilen, mit ca. 1 TL Füllung pro Muffin kommt man ganz gut hin. Danach im Backofen für 20 Minuten backen.
Beim Backen sinkt die Füllung in den Teig ein, so dass die Maronen-Muffins etwas abkühlen müssen, bevor man sie aus den Förmchen holt (sonst zerbrechen sie leicht). Und dann: einfach genießen!