Nur noch eine Woche bis der Osterhase kommt. Wenn wir uns eine kleine Aufräum-Pause gönnen, damit der Osterbesuch nicht aus den Socken kippt, versuchen uns auf den arg verspäteten Frühling einzustimmen. Ein paar Tage habe ich mir schon Gedanken gemacht über Bastelideen für Ostern, die auch mit kleinen Kindern funktionieren. Zum ersten Mal habe ich mich getraut, die Kinder ausgeblasene Eier anmalen zu lassen. Wobei das Ausblasen an sich natürlich schon ein größeres Ereignis war, da ich dazu neige, ein zu kleines Loch zu pieken und dann mit hochrotem Kopf zu pusten, bis der Gatte mich erlöst. Unter den erheiternden Kommentaren meiner Tochter („Mama, das Ei pullert! Jetzt pullert es eine andere Farbe!!!“) blies ich die Eier aus und versuchte die Kinder zu überreden, mit den Fingern und Wasserfarbe Herzen auf die Eier zu stempeln, wie ich es hier kürzlich gesehen hatte. Immer wenn man einen konkreten Plan, machen die Kinder natürlich etwas ganz anderes und so gefiel es ihnen heute besser, mit Pinsel zu malen und mit der Rückseite eines Bleistiftradiergummis zu stempeln.
Als wir einmal in Fahrt kamen, hatte ich noch mehr Bastelideen für Ostern. Mit den Bügelperlen meiner Kleinen legte ich zwei kleine Ringe, die über eine Perle miteinander verbunden sind. Danach kam mein Bügeleisen zum Einsatz: die Bügelperlen darf man aber nicht zu fest oder lange bügeln, wichtig ist, dass in der Mitte eine Öffnung bleibt. Während ich den Ring bügelte, schickte ich die Kinder Gänseblümchen pflücken.
Ihr wisst sicher, wie das ist – kleine Kinder pflücken Blumen oft so kurz ab, dass sie kaum in eine Vase gesteckt werden können. Legt man sie so in’s Wasser, werden die Blüten nass und sehen schnell nicht mehr schön aus. Also steckte ich die Gänseblümchen durch die Bügelperlen und ließ den Ring in einem Teelicht schwimmen. Große Freude bei den Kleinen – auch die ganz kleinen Blümchen und ganz kurzen Stiele kamen gut unter.
Da der Ofen noch heiß war vom Kuchen backen – irgendwo müssen die ausgeblasenen Eier ja hin – wollten wir noch etwas ausprobieren, dass ich kürzlich hier gesehen habe. Wachsmalstifte sind Segen und Fluch zugleich, weil sie einfach in der Handhabung, aber leicht zerbrechlich sind. Wir haben so viele Kleinteile, abgebrochene Minen und Splitter von Wachsmalstiften herumfliegen, dass ich immer nicht weiß: soll ich sie wegwerfen, oder kann man damit noch etwas anstellen?
Man kann! In Scheiben geschnitten, alle Splitter und Spitzen zusammengesucht, kann man sie zu neuen Stiften schmelzen. Als Formen eignen sich Metall- oder Silikonformen für Pralinen oder Plätzchen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch Plätzchenformen funktionieren, wenn man Backpapier unterlegt. Wir füllten unsere Wachsmalstift-Scheiben in eine Silikonform mit Ostermotiven. Ostereier, Osterhasen – für den bunten Malspaß zum Fest. Dann kam die Form für 20-30 Minuten bei 150°C in den Backofen. Ich hatte immer ein Auge darauf, weil ich mir nicht sicher war, wie lange das Schmelzen braucht und ob die Farben sich verändern, wenn sie zu heiß werden. Als die Wachsfarben flüssig waren und eine glatte Oberfläche bildeten, rüttelte ich die Form kurz, um Luftblasen zu entfernen und die Oberfläche weiter zu glätten. Die Form kühlte schnell ab und die neu geformten Wachsmalstifte ließen sich sehr leicht aus der Form lösen.
Diese neuen Wachsmaler finden die Kinder natürlich super, denn sie lassen sich sehr gut greifen und es gibt verschiedenfarbige Striche. Das werden wir sicher noch ein paar mal machen, denn wir haben auf jeden Fall noch Bedarf an Wachsmalern in Blümchen-, Hasen- und Herzchenform.