An diesem letzten Tag im September schält sich die Sonne nur langsam aus den Wolken. Die Tage sind deutlich kürzer geworden, der Weg zur Arbeit morgens ist dunkel und wenn die Kinder schlafen gehen, dämmert es schon. Gestern hat ein kräftiger Regen demonstriert, dass es nun vorbei sei mit dem goldenen Herbst, jetzt würden andere Saiten aufgezogen.
Altweibersommer – eine wunderbare Zeit. Die Sonne entfaltet noch einmal all ihre Kraft, gibt eine letzte Ahnung von Sommer und malt dabei im Vorübergehen die Blätter bunt. Der Wind trägt schon die Frische der kalten, feuchten Jahreszeit, seine Schwere bläst einem den Übermut aus den Knochen. Herbst heißt zur Ruhe kommen. Auch wenn ich diesen September nicht durch Wälder und Wiesen streifen konnte, mir nicht wieder und wieder die feinen Spinnweben aus dem Gesicht streichen musste, habe ich den September sehr genossen. Ich habe den Kindern gezeigt, wie man Bucheckern aufknackt, wie gut die rotbraunen Kerne schmecken. Dass man Haselnüsse nicht genauso einfach in den Mund stecken kann. Wir sind durch feuchte Wiesen geschlichen und haben Kastanien gesammelt, dabei lustige Kastanien-Sammel-Freundschaften geknüpft. Und wenn die beiden Kleinen müde waren, haben sie sich mit einem Bonbon in den Hänger gekuschelt, damit ich sie noch ein bisschen durch den Herbst schieben kann.