Aus beruflichen Gründen unternehme ich eine größere Reise. Genau genommen werde ich schon unterwegs sein, wenn mein Blog diesen Artikel morgen automatisch veröffentlicht. Vor lauter Aufregung und Vorfreude habe ich mir ein paar Reise-Etuis aus afrikanischem Waxprint genäht. Dieses Etui ist so groß, dass Impfausweis und Reisepass genau hinein passen. Da ich mit der besten Kollegin reise, bekommt sie auch ein kleines Täschchen. Für unser Reiseland müssen wir auch den Impfausweis parat halten, denn wir reisen in Gelbfieber-Gebiet – d.h. ohne gültige Schutzimpfung dürften wir sonst bei der Rückreise in andere Länder nicht mehr einreisen.
Und weil das noch nicht spannend genug ist, brauchen wir auch eine umfangreiche Reiseapotheke. Die enthält neben den üblichen Notfall-Medikamenten auch Insektenschutz und die Chemoprophylaxe gegen Malaria. Heute habe ich sie das erste Mal genommen, hatte riesig Angst vor den Nebenwirkungen, aber ich habe sie zum Glück gut vertragen. Das wir in ein Hochrisiko-Gebiet für Malaria reisen, war die Chemoprophylaxe unumgänglich. Nun fragt ihr euch sicher – warum das Ganze?
Wir haben ein Forschungsprojekt in Westafrika bekommen, genauer gesagt in Benin. In dem Projekt geht es darum, nachhaltige Lebensmittelverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln. Damit sollen die Lebensmittel geschützt und die Haltbarkeit verlängert werden. Da Benin zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört, ist Mangelernährung ein großes Problem. Unser Projekt hat das Ziel, Lebensmittelausschüsse durch nachhaltige Verpackungen zu verhindern. Da so weniger weggeworfen wird, stehen mehr Lebensmittel für die Bevölkerung zur Verfügung. Das Treffen zum Projektstart findet bei unseren Partnern in Benin statt. Deswegen reisen wir morgen nach Cotonou.
Deswegen habe ich eine unheimliche schicke Kosmetiktasche genäht, in der die komplette Reiseapotheke Platz findet. Der Stoff ist mit Wachs beschichtet, was ich für eine Reiseapotheke sehr praktisch finde. Aber eigentlich soll das ganze nur davon ablenken, dass ich ziemlich aufgeregt und gespannt bin. Ich war noch nie außerhalb Europas. Nach Afrika zu reisen ist ein Lebenstraum von mir. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mich riesig freue. Es wird natürlich ein ziemlicher Kulturschock sein. Vom Kölner Karneval direkt nach Afrika.
Den Karneval musste ich dieses Jahr natürlich etwas ruhiger angehen lassen. Trotzdem waren wir auf einigen Zügen, heute unter anderem auf unseren liebsten Veedelszöch in Zollstock und Sülz. Wir haben unheimlich viel gefangen – die Monsterkostüme der Kinder aus dem letzten Jahr sind ein ziemlicher Magnet. Auf 14kg Kamelle sind wir dieses Mal gekommen – ein absoluter Rekord für uns. Schon ein komisches Gefühl, aus dem totalen Überfluss in ein Land großer Entbehrung zu reisen. Ich werde euch berichten, wie es war.