Einer dieser Samstage: Die Kinder werden wach, als der Wecker noch eine 5 vorne anzeigt. Draußen hat es keine 7°C, es regnet, alles fies. Um 6 Uhr ist das Frühstück beendet und dann? Die Kinder langweilen sich, aber noch ist keiner wach, mit dem man spielen könnte, lautes Toben ist wegen der schlafenden Nachbarn tabu und zum Spazieren oder Einkaufen gehen ist es auch noch zu früh. Ein perfekter Zeitpunkt die frisch erstandenen Bastelsachen für Ostern heraus zu holen. Ich persönlich bastel total gerne, vor allem mit Papier. Mit Kleinkindern fand ich es immer schwierig, etwas Passendes zu finden, was nicht direkt kaputt geht und einfach genug zu handhaben ist, dass die Kinder auch ein schönes Ergebnis haben. Im besten Fall können sie das meiste dabei allein machen und sind nicht gar zu sehr auf die Hilfe eines Erwachsenen angewiesen. Nun sind Ostereier so eine Sache. Ausgeblasene Eier gehen auf die Lunge sehr schnell kaputt und die runden Dinger zu bemalen, ist für viele kleine Kinder noch schwierig. Also habe ich mir das Ausblasen dieses Jahr geschenkt und Ostereier aus Plastik gekauft – in bunt und weiß – und dazu viele bunte Sachen zum Bekleben.
Richtig toll fanden die Kinder die Sterne aus selbstklebendem Moosgummi. Die gab es mit und ohne Glitzer und auch noch in anderen Formen (Kreise, Herzen). Ganz einfach konnten die Kinder das Schutzpapier selber abziehen und die Eier allein bekleben. Keine Sauerei (ich denke nur an die berüchtigten Glitzerröhrchen), kein Kleber benötigt. Mein kleiner 2jähriger hat in Windeseile ganz allein 4 Eier beklebt und war dann mächtig stolz – „alles leine macht!“, keiner musste ständig reinfummeln (Pass auf, der Kleber!) oder mit festhalten. Mit der (kleinen) Großen habe ich mit Strasskleber noch Pailletten, Herzchen-Konfetti und Strasssteine aufgeklebt. Sie brauchte dabei natürlich ein bisschen Hilfe, aber gemeinsam haben wir es gut hinbekommen, so dass sie gar nicht mehr aufhören wollte.
Außerdem hatte ich noch meinen Oster-Klassiker parat: Ostereier aus Moosgummi. Das Material ist absolut perfekt, weil es unempfindlich und relativ stabil ist. Man kann ähnlich gut darauf malen und kleben wie auf Papier. Nur dass es auch bei wildestem Einsatz von viel, viel Glitzer, Leim oder Farbe nicht zerreißt. Mit einem Faden oder etwas Klebeband kann man die Eier und Osterhasen dann aufhängen. Besonders schön ist es, wenn man den Moosgummi etwas mit Wasser befeuchtet und die Kinder dann mit Stiften darauf malen, die wasservermalbar sind. Dann entsteht ein toller Wasserfarben- bzw. Aquarelleffekt, ganz ohne Wasserglas, Pinsel und Ganzkörperschutzanzug Schweinerei. Das haben meine Kinder schon mit 1 Jahr gemacht, als sie gerade so einen Stift halten konnten. Dieses Mal hat Fefi so einen großen Berg Glitzer auf ein Ei „gezaubert“, dass es unmöglich getrocknet wäre. Also haben wir ein weißes Plastik-Ei im Glitter Glue gewälzt und es vorsichtig auf ein Glas zum Trocknen gelegt. Die Glitzerei haftet perfekt und ich könnte mir vorstellen, dass man das gut in mehreren Schichten wiederholen kann.
Auf diese Weise haben wir heute fast den ganzen Vormittag zugebracht, so dass ich zu gar nichts anderem gekommen bin. Aber so haben wir wenigstens etwas Farbe in diese triste, kalte Winterwetter gebracht. Die Kinder (und auch ich) waren nicht nur beschäftigt, sondern auch sehr zufrieden…
…und natürlich richtig stolz, als sie ihre tollen Ostereier und Osterhasen aufhängen konnten.
Mit Kindern für Ostern basteln von Marja Katz ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Hallo,
was für eine wunderbare Idee. Ich habe auch immer so meine Probleme, was schönes für kleine Kinderhände zu finden und werde gleich mal den Laden um die Ecke wegen der Plasteeier beehren und dann meinen nicht ganz kleinen Stickervorrat aufbrauchen.
Was auch gut funktioniert, aber nicht einen ganzen Vormittag lang: Masking Tape an Türen. Hier wurden schon diverse Türen damit farblich aufgefrischt. Und wenn man wieder die Tür sehen will, einfach entfernen 🙂
LG Anja