Spring Style Along 2018 – Anpassungen

Durch einen technischen Fehler in meinem Leben im System wurde dieser Artikel zuerst komplett ohne Text veröffentlicht. Ich bitte das zu entschuldigen.

Ich habe einen Rock genäht. Eigentlich ist das keine große Sache, irgendwie bin ich aber trotzdem froh, dass ich es abgeschlossen habe. Für den Spring Style Along wollte ich mich ja eigentlich mit einfachen Teilen warmlaufen, damit es mir dann geradezu von der Nähmaschine fluppt. Das hat leider nur so teilweise geklappt. Der Plan war, den Rock ganz einfach geschnitten aus großen Rockbahnen zu nähen, damit der Stoff gut zur Geltung kommt. Da ich das Clara Dress gerade fertig hatte, dachte ich, ich könnte einfach den schön schwingenden Rock so übernehmen, einen Bund daran basteln und fertig ist die Laube.

Dann waren die Rockbahnen aber doch irgendwie viel zu groß. Ich wollte die Rockteile nicht raffen, damit sie nicht so auftragen. Und dann ging das große Rumgemurkse los. Weil die hintere, mittlere Rockbahn so weit war, wollte ich eine tiefe Kellerfalte einbauen. Die sieht am Po aber natürlich etwas doof aus. Also wurde aus hinten vorne. Ich habe ja schon einige Winterröcke mit einer tiefen Kellerfalte vorne und mag die Optik wirklich sehr.

Das ehemals vordere Rockteil saß ja nun hinten und brauchte trotzdem noch zwei Abnäher, um überhaupt irgendwie zu passen. Diese Abnäher hinten sind relativ steil, so dass der Rock hinten etwas aufspringt. Ich glaube aber durch das große Muster im Stoff fällt das keinem auf.

An der Puppe sah das alles so erst einmal ganz gut aus, beim Anprobieren merkte ich dann, dass durch das Verdrehen der Rockteile nun die Seitennaht nicht mehr genau auf der Seite sitzt. Wahrscheinlich fällt das außer mir keinem auf, aber innerlich ließ mich das so ein bisschen die Augen verdrehen. Ich hab einen Formbund gebastelt, der dann auch ganz gut passte. Außer dass ich die Nahtzugabe irgendwie vergessen hatte, den Stoff dann mehr so nach Augenmaß zuschnitt. Das führte zu etwas Rumgemurkse beim Reißverschluss, so dass die Bundnaht an der Seite einen Versatz hat. Da der schöne Stoff mit den Rosen sehr, sehr durchsichtig ist, wollte ich ein Futter aus weißem Batist. Im Stofflager war dafür aber jedes Stück zu klein. Ich wollte keinen neuen Stoff kaufen und fand dann schließlich doch noch ein Stück bei den Sachen von der Annäherung. Der Unterrock sollte natürlich weniger weit sein, ohne Kellerfalte und Abnäher. Ich habe es bestimmt drei mal ausgemessen, bevor ich zuschnitt. Trotzdem fehlten am Ende mehrere cm, die sich auch nicht mehr so herzaubern ließen.

Der Rock flog erst mal in die Ecke. Fertig, das war’s. Ich geb auf, ich bin komplett unbegabt, was das Nähen. Frustration galore. Dann fiel mir ein, dass auf der Annäherung immer alle irgendwie Keile einbauen, wenn etwas nicht klappt. Was nicht passt wird passend gemacht. Ich schnibbelte also irgendwie zwei Dreiecke zurecht und weil es am einfachsten so war, setzte ich sie an der Seitennaht für den Reißverschluss ein. Ist ja innen, sieht man ja nicht. Bei der Anprobe passte das ganz gut und ich war etwas versöhnt.

Fehlte nur noch der Saum. Ich wollte an den Unterrock erst weiße Spitze anbringen. Dann fand ich aber einen ganz schmalen, klaren Saum doch passender für den Stoff. Mit dem Rollsaumfuß für die Nähmaschine nähte ich dann einen feinen Rollsaum. Dabei ging natürlich auch noch mal einiges schief, weil die Overlocknähte nicht gut eingefädelt werden. An manchen Stellen sprang der Stoff aus der Führung und wurde nicht exakt gefaltet. Da musste ich dann noch einmal korrigieren. Schließlich war es dann geschafft und eigentlich bin ich ganz glücklich mit dem Ergebnis. Die Geschichte vom Rock passt sehr gut zum aktuellen Thema beim Spring Style Along – Fix it! Die nächsten Teile nähe ich ganz sicher ganz exakt nach Schnittmuster. Und hoffe, so um das Rumgemurkse herum zu kommen.

CC BY-NC-SA 4.0 Spring Style Along 2018 – Anpassungen von Marja Katz ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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Biologin aus Köln mit zwei kleinen Kinnings. Liebt ihre Familie, ihre Nähmaschine, ihr Cello.
1 comment
  1. Hut ab! Ich hätte das vermutlich nicht zu Ende genäht! Aber dann wäre es natürlich auch super schade um den schönen Stoff gewesen. An dem einen oder anderen Teil, das meine Oma genäht hat, sah das Innenleben aber auch nach was nett passt, werd passend gemacht aus. Und die überiwegende Mehrheit der Menschen, die Dich in diesem Rock sehen werden, werden gar nichts merken.

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